Richtungswechsel durch die Trump-Regierung: In einigen Monaten soll es – nach langer Pause – wieder Hinrichtung in der USA auf Bundesebene geben.
Eine Hinrichtungskammer des San Quentin Gefängnis im US-Bundesstaat Kalifornien. Foto: Eric Risberg/AP
Eine Hinrichtungskammer des San Quentin Gefängnis im US-Bundesstaat Kalifornien. Foto: Eric Risberg/AP - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der letzten Zeit haben sich einige US-Bundesstaaten von der Todesstrafe verabschiedet.
  • Nun ein Richtungswechsel: In einigen Monaten soll es die ersten Hinrichtungen geben.

In den vergangenen Jahren haben sich diverse US-Bundesstaaten von der Todesstrafe verabschiedet. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump schlägt für die Bundesebene einen anderen Weg ein. Schon in einigen Monaten soll es nach langer Pause wieder Hinrichtungen geben.

Justizminister William Barr habe eine entsprechende Änderung in die Wege geleitet, teilte das US-Justizministerium in Washington mit.

Es sei bereits die Exekution von fünf Häftlingen angeordnet worden, gegen die die Todesstrafe verhängt worden sei. Diese seien alle unter anderem wegen Mordes an Kindern und Jugendlichen verurteilt worden, hiess es. Ihre Exekutionen seien für Dezember und Januar geplant. Weitere Hinrichtungen würden zu einem späteren Zeitpunkt angesetzt.

Mehrer US-Bundesstaaten hatten Todesstrafe abgeschafft

In den vergangenen Jahren hatten mehrere US-Bundesstaaten die Todesstrafe abgeschafft oder deren Vollstreckung ausgesetzt. Nach Angaben des Death Penalty Information Centers gibt es diese Höchststrafe inzwischen in rund 20 der 50 US-Staaten nicht mehr. Im März hatte auch Kalifornien - jener US-Staat mit der grössten Zahl von Häftlingen in Todestrakten – die Todesstrafe per Dekret ausgesetzt, was auf Kritik von US-Präsident Donald Trump stiess.

Ein US-Hinrichtungsraum.
Ein US-Hinrichtungsraum. - dpa-infocom GmbH

Trump ist seit langem ein Befürworter der Todesstrafe. Nach dem rechtsradikal motivierten Angriff auf eine Synagoge in Pittsburgh im vergangenen Herbst hatte Trump einmal mehr mit deutlichen Worten für eine häufigere Verhängung der Todesstrafe – und für deren Vollstreckung - geworben. Menschen, die solche Verbrechen begingen, müssten die Todesstrafe bekommen, sagte er damals. «Sie sollten den ultimativen Preis bezahlen.»

Letzte Hinrichtung auf Bundesebene war 2003

Fälle, in denen Straftäter von Bundesgerichten zum Tode verurteilt wurden, liegen in der Hand der Bundesregierung. Zuletzt hatte es 2003 eine Hinrichtung auf Bundesebene in den USA gegeben. Die Todesstrafe wurde seitdem zwar weiter verhängt, aber nicht vollstreckt. Das will die Regierung von Trump nun ändern.

Die erste von fünf bereits angesetzten Hinrichtungen ist laut Justizministerium für den 9. Dezember geplant. Es handelt sich dabei um einen Rechtsradikalen, der 1999 wegen des Mordes an einer dreiköpfigen Familie verurteilt worden war, darunter ein achtjähriges Mädchen. Barr sagte, man sei es den Opfern und ihren Familien schuldig, dass die verhängte Todesstrafe auch vollstreckt werde.

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