USA treten erneut aus Unesco aus
Der zweite Austritt der USA aus der UNESCO ist geprägt von politischen Spannungen und Vorwürfen gegen die Organisation, insbesondere im Kontext Nahost-Konflikt.

Die USA haben unter Präsident Donald Trump beschlossen, sich 2026 erneut von der UNESCO zurückzuziehen. Die Organisation unterstütze sozial-kulturelle Agenden, die spaltend und «woke» seien, heisst es laut der «Tagesschau» vom US-Aussenministerium.
Kritik üben die USA auch an der vermeintlich antiisraelischen Haltung der UNESCO, insbesondere seit der Aufnahme Palästinas als Mitgliedsstatus. Ausserdem stösst die angebliche Einflussnahme Chinas auf globale Standards innerhalb der Organisation den USA sauer auf.

Themen wie Diversität, Gleichstellung und Inklusion bei der UNESCO seien nicht mit den US-Interessen vereinbar. Sie stünden im Gegensatz zu «America First»-Politik der Trump-Regierung.
USA waren bereits zweimal ausgetreten
Der erneute Austritt ist laut dem «Spiegel» bereits der dritte amerikanische Rückzug aus der Organisation. Die USA waren erstmals 1984 aus Protest gegen Missmanagement und vermeintliche antiamerikanische Tendenzen ausgetreten.
2003 kehrten sie zurück, verliessen die UNESCO 2018 unter Trump und traten dann 2023 erneut bei. Die UNESCO, bekannt vor allem für die Ausweisung von Weltkulturerbestätten, hat rund 194 Mitgliedsstaaten und einen Haushalt im dreistelligen Millionenbereich.
Der Rückzug trifft die UNESCO hart, da die USA einer der grössten Beitragszahler sind und finanzielle Löcher entstehen könnten. UN-Generaldirektorin Azoulay zeigte sich enttäuscht und betonte das Engagement der Organisation gegen Antisemitismus und für kulturelle Vielfalt weltweit.
Israel begrüsst US-Entscheidung
Israels Aussenminister Gideon Saar begrüsste «tachles.ch» zufolge den US-Ausstieg als notwendigen Schritt zur fairen Behandlung Israels in der UN. Zugleich warnen Beobachter vor dem Schaden für internationalen Zusammenhalt und kulturelle Zusammenarbeit.

Der Schritt der USA wird als Fortsetzung einer aussenpolitischen Abkehr der USA von multilateralen Institutionen unter der Trump-Administration verstanden. Diese umfasst bereits den Ausstieg aus anderen internationalen Abkommen.