USA: Historischer Shutdown legt Regierung lahm
Die USA erleben den längsten Shutdown seit sieben Jahren. Seit 35 Tagen steht die Regierung weitgehend still, Millionen Menschen arbeiten ohne Gehalt.

Seit dem 1. Oktober 2025 herrscht in den USA eine Haushaltssperre. Der sogenannte Shutdown dauert bereits so lange wie der Rekord-Stillstand von 2018/19, berichtet «t-online».
Am heutigen Dienstag stellt die Regierung unter Donald Trump ihren eigenen Rekord ein. Damals dauerte die Blockade ebenfalls 35 Tage.
USA: Millionen Menschen ohne Bezahlung
Etwa 900'000 Bundesbedienstete wurden in den unbezahlten Zwangsurlaub geschickt. Weitere zwei Millionen Mitarbeiter arbeiten ohne Gehalt.
Der Stillstand resultiert aus einem Streit zwischen Republikanern und Demokraten. Hauptstreitpunkte sind Kürzungen bei Krankenversicherungen und Ausgaben für Auslandshilfe.
Umfragen zufolge machen 58 Prozent der Amerikaner die Republikaner verantwortlich. Dies könnte den Demokraten bei anstehenden Wahlen Auftrieb geben, schreibt «profinance.de».
Deutschland springt für US-Mitarbeiter ein
Die Bundesregierung übernimmt die Gehälter von 12'000 deutschen Zivilangestellten der US-Streitkräfte. Das gab das Finanzministerium bekannt, berichtet «Euronews».
Die meisten dieser Beschäftigten arbeiten in Rheinland-Pfalz in Bereichen wie Logistik und Verpflegung. Die USA sind zur Rückzahlung verpflichtet, sobald der Haushaltsstreit beigelegt ist, wie das «ZDF» schreibt.

Ministerpräsident Alexander Schweitzer dankte Bundesfinanzminister Lars Klingbeil für das schnelle Handeln. Die Gewerkschaft Verdi hatte zuvor Druck auf die Regierung ausgeübt.
Massive Auswirkungen auf Flugverkehr und Alltag
Der Shutdown wirkt sich dramatisch auf den US-Flugverkehr aus. Am 27. Oktober kam es landesweit zu fast 7'000 verspäteten Flügen.
Auf grossen Flughäfen machen fehlende Fluglotsen mittlerweile 44 Prozent der Verspätungen aus. Unter normalen Bedingungen liegt dieser Anteil bei nur fünf Prozent, schreibt «zdfheute.de».
Viele Beschäftigte der Luftfahrtbehörde FAA arbeiten als systemrelevant weiterhin ohne Bezahlung. Das Thanksgiving-Fest Ende November könnte die Situation weiter verschärfen.
Museen und Behörden bleiben geschlossen
Bundesfinanzierte Museen der Smithsonian Institution sind seit Mitte Oktober geschlossen. Betroffen sind unter anderem das Air and Space Museum in Washington.
Auch wichtige Wirtschaftsdaten werden nicht mehr veröffentlicht. Dies erschwert der Notenbank Fed Entscheidungen zur Zinspolitik, schreibt das «Handelsblatt».
Über vier Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst erhalten kein Gehalt. Programme für Geringverdiener und Soldaten-Gehälter sind ebenfalls betroffen.
Erste Anzeichen für mögliche Einigung
Seit Montag gibt es Hoffnung auf eine Lösung des Konflikts. Führende Politiker beider Parteien sprachen von einem möglichen Ausweg.
Eine überparteiliche Gruppe legte einen Kompromissvorschlag vor. Dieser sieht eine befristete Verlängerung umstrittener Krankenversicherungs-Zuschüsse vor.
Experten rechnen dennoch damit, dass der Shutdown noch mehrere Wochen andauern könnte. Die wirtschaftlichen Folgen werden mit jedem Tag gravierender.
















