An der Südgrenze der USA herrscht ein grosser Andrang. Jetzt will US-Präsident Biden die Regeln für Asylsuchende verschärfen.
US-Präsident Joe Biden spricht bei einem Treffen im East Room des Weissen Hauses.
US-Präsident Joe Biden spricht bei einem Treffen im East Room des Weissen Hauses. - Andrew Harnik/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Joe Biden will das Asylrecht deutlich einschränken.
  • Wer auf seinem Weg nicht in einem Transitland Asyl beantragt, soll abgewiesen werden.
  • Menschenrechtsgruppen erinnert dies an die Politik von Donald Trump.
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Die Regierung von US-Präsident Joe Biden will die Regeln für Asylsuchende angesichts des Andrangs an der Südgrenze des Landes deutlich verschärfen.

Migranten, die auf ihrem Weg in die USA nicht zunächst Asyl in einem Transitland beantragen, sollen künftig abgewiesen werden, teilten das Heimatschutz- und das Justizministerium am Dienstag (Ortszeit) mit.

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Grenze zwischen USA und Mexiko - Agence France-Presse/AFP/Archiv

Zwar gebe es bestimmte Ausnahmen, etwa für alleinreisende Minderjährige. Aber Personen, die diese nicht erfüllten, würden umgehend abgeschoben. Zudem gelte dann ein fünfjähriges Wiedereinreiseverbot.

Die Regelung solle zwei Jahre gelten. Sie sei eine Notmassnahme angesichts des für Mai erwarteten Ansturms an der Grenze mit Mexiko. Dann sollen die als «Title 42» bekannten Corona-Einreisebeschränkungen wegfallen. Die neue, rund 150 Seiten starke Richtlinie soll nun im Amtsblatt veröffentlicht werden, dann läuft bis zum Inkrafttreten eine 30-tägige Frist für Stellungnahmen.

Vergleiche zu Trump-Politik

Menschenrechtsgruppen kritisierten, die Neuregelung erinnere an ähnlich drastische Versuche von Bidens republikanischem Amtsvorgänger Donald Trump, illegale Einwanderung zu begrenzen. Diese seien 2019 jedoch von einem Gericht gestoppt worden. Die geplante Vorschrift gehe davon aus, dass Migranten, die ohne Papiere einzureisen versuchten, automatisch kein Anrecht auf Asyl hätten.

Donald Trump
Trump bei einer Rede. - AFP/Archiv

Dies widerspreche dem Grundsatz, dass Schutzsuchende in den USA Asyl beantragen könnten, unabhängig davon, wie sie ins Land gelangt seien. Davon nicht betroffen seien nur Bürger aus dem angrenzenden Mexiko, die auf dem Weg in die USA kein Drittland passieren müssten.

«Das letzte, was die Biden-Regierung machen sollte, ist, eine unmenschliche Politik der Trump-Regierung durch ihre eigene Version einer unmenschlichen Politik zu ersetzen», kritisierte eine Sprecherin der Organisation Human Rights First im Sender CBS. Aus der Regierung hiess es, die Vorgehensweise sei nicht mit der Trumps vergleichbar. So habe die Biden-Regierung Ausnahmen für Migranten aus Venezuela, Nicaragua, Kuba, Haiti und der Ukraine beschlossen.

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