Gericht

US-Gericht stoppt Trumps Abschiebungen per Kriegsgesetz

Keystone-SDA
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USA,

Trump will Ausländer per Kriegsgesetz von 1798 abschieben. Ein texanischer Richter hat dies nun vorerst verboten.

donald trump
US-Präsident Donald Trump feiert einen Handelspakt mit Grossbritannien als «historisches Abkommen». (Archivbild) - keystone

Niederlage für US-Präsident Donald Trump vor Gericht: Die Abschiebung mutmasslich ausländischer Kartellmitglieder aus den USA auf Grundlage eines umstrittenen Kriegsgesetzes aus dem 18. Jahrhundert ist nach Auffassung eines Bundesrichters illegal.

Die US-Regierung habe nicht das Recht, Einwanderer unter Berufung auf das Gesetz festzunehmen und ausser Landes zu bringen, urteilte Richter Fernando Rodriguez im US-Bundesstaat Texas.

Richter war von Trump ernannt worden

Damit stoppte er entsprechende Abschiebungen vorerst – Trumps Regierung dürfte das Urteil aber anfechten. Der Richter wurde von Trump während dessen erster Amtszeit für den Posten ernannt.

Die US-Regierung hat zahlreiche Venezolaner in das berüchtigte Hochsicherheitsgefängnis Cecot im zentralamerikanischen El Salvador abgeschoben und ihnen vorgeworfen, Mitglieder der kriminellen Organisation Tren de Aragua zu sein. Die venezolanische Regierung wies das zurück.

Der Tren de Aragua ist eine venezolanische Bande, die in Drogenhandel, Schutzgelderpressung und Menschenhandel verwickelt ist. Trump erklärte die Gang zu einer ausländischen Terrororganisation. Er argumentiert, dass Tren de Aragua «irreguläre Kriegsführung» gegen das US-Territorium ausübe.

Gesetz von 1798 kommt zum Einsatz

Zur Rechtfertigung der Abschiebungen in das Gefängnis beruft sich die Trump-Regierung auf ein umstrittenes und kaum genutztes Gesetz aus dem Jahr 1798: Der «Alien Enemies Act» erlaubt es dem Präsidenten, Menschen in Kriegszeiten oder bei einer Invasion aus «feindlichen Nationen» ohne reguläres Verfahren inhaftieren und abschieben zu lassen. Das Gesetz wurde während des Ersten und des Zweiten Weltkriegs angewandt, vor allem zur Internierung von Deutschen und Japanern.

Das Vorgehen von Trumps Regierung hatte etliche Klagen nach sich gezogen. Die Abschiebungen wurden zum Teil ausgesetzt – auch das Oberste US-Gericht kam zu dem Schluss, dass Trump vorerst nicht weiter unter Berufung auf das Kriegsgesetz abschieben dürfe. Allerdings waren die Entscheidungen der Gerichte nicht inhaltlicher Natur – es ging um technische Fragen.

Das macht das Urteil aus Texas nun so besonders. Allerdings dürfte der Fall in der nächsten Instanz vor einem Berufungsgericht des Bundes in New Orleans im Bundesstaat Louisiana landen. Es zählt zu den konservativsten Gerichten des Landes. Sollte Trumps Regierung in Berufung gehen, hat sie eine gute Chance, dort einen Erfolg einzufahren.

Kommentare

User #1145 (nicht angemeldet)

Nein! Die Gesetze schafft nicht die Regierung, sondern das Parlament, das nicht umsonst die Legislative nennt. Die Regierung hat die Aufgabe, die Gesetze anzuwenden (=Exekutive) und die Gerichte haben sicherzustellen, dass sich die Regierung gesetzeskonform verhält. Das gilt insbesondere auch für die Vollzugsverordnungen (Executive Order), mit denen die Regierung die Gesetze vollzieht. Dass US-Präsidenten immer wieder versuchen, auf dem Weg der Executive Order Verfassung und Gesetze zu ignorieren, ist nicht neu. Daher sieht die Verfassung eben die Gerichte vor, welche die Regierung kontrollieren. Nennt sich Check and Balance. Das haben die Gründungsväter der USA genau so vorgesehen. Nennt man Rechtsstaat. Ich weiss, dass das manche hier überfordert.

User #2168 (nicht angemeldet)

Zuviele Dems bei den Richtern.

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