Ein US-Abgeordneter stimmte gegen die Ehe für alle – und ging drei Tage später an die Hochzeit seines schwulen Sohnes. Sein Nein erklärt er mit den Wahlen.
Ehe für alle
Zwei frisch verheiratete Männer schneiden ihre Hochzeitstorte. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein US-Abgeordneter stimmt dagegen, die Ehe für alle im Gesetz festzuschreiben.
  • Er war aber «sehr glücklich», als sein schwuler Sohn drei Tage später heiratete.
  • Der Politiker bezeichnet die Abstimmung als Wahlkampf-Trick der Demokraten.

Nachdem der US-Supreme Court das Recht auf Abtreibung gekippt hat, wird befürchtet, dass weitere wegweisende Urteile aufgehoben werden könnten. Das Parlament will deshalb einige der möglicherweise gefährdeten Rechte in Gesetzen verankern, so beispielsweise die Ehe für alle. Im Abgeordnetenhaus wurde ein solcher Vorschlag deutlich angenommen: Alle 220 Demokraten stimmten zusammen mit 47 Republikanern dafür.

Gegen das Gesetz sprach sich der Republikaner Glenn Thompson aus. Im Normalfall wäre dies nicht weiter interessant, doch einer seiner Söhne ist homosexuell. Damit scheint der Politiker aus Pennsylvania kein Problem zu haben – und auch mit dessen Heirat nicht. Wie der Sohn gegenüber «NBC News» bestätigt, ging Thompson an die Hochzeitsfeier seines Sohnes – drei Tage nach der Abstimmung.

Glenn Thompson
Steht in der Kritik: Glenn Thompson stimmte im US-Abgeordnetenhaus gegen die Ehe für alle, feierte dann aber die Hochzeit seines schwulen Sohnes. - Keystone

Laut seiner Pressesprecherin war der Abgeordnete «begeistert, der Hochzeit beizuwohnen und mit dem Sohn den Beginn dieses Kapitels zu feiern». Zudem sei er «sehr glücklich», den Schwiegersohn in der Familie zu begrüssen.

Sind Sie für die «Ehe für alle»?

Wie das Portal «Buzzfeed» berichtet, hielt Thompson sogar eine Rede: Er fühle sich gesegnet, die Hochzeit der beiden Männer zu feiern. «Wir lieben es, dass sie ihre wahre Liebe finden.»

All dies stimmt so gar nicht überein mit seinem Votum gegen die Ehe für alle. Doch Thompson hat eine Erklärung dafür: Das Gesetz sei bloss ein Wahlkampf-Trick der Demokraten gewesen, begründet er gegenüber «Centre Daily». Damit wollten sie von der Inflation und den hohen Benzinpreisen ablenken.

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