Die Vereinten Nationen haben die Aufständischen in der äthiopischen Konfliktregion Tigray aufgefordert, den von der Regierung ausgerufenen Waffenstillstand anzuerkennen.
Aufständische in der Regionalhauptstadt Mekele
Aufständische in der Regionalhauptstadt Mekele - AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • UN-Sicherheitsrat berät über Konflikt in Äthiopien.

«Ein von allen Parteien eingehaltener Waffenstillstand würde nicht nur die Bereitstellung von humanitärer Hilfe erleichtern, sondern wäre auch ein Ausgangspunkt für die notwendigen politischen Bemühungen, einen Weg aus der Krise zu finden», sagte die stellvertretende UN-Generalsekretärin Rosemary DiCarlo am Freitag bei einer öffentlichen Sitzung des UN-Sicherheitsrats.

Alle Konfliktparteien müssten zudem die Bereitstellung von humanitärer Hilfe gewährleisten, betonte DiCarlo. Das Treffen des Sicherheitsrats war von den USA, Irland und Grossbritannien beantragt worden. Es war die erste öffentliche Sitzung des Gremiums seit November. Zuvor hatten sich mehrere afrikanische Mitgliedstaaten widersetzt, die in dem Konflikt in Tigray eine innere Angelegenheit Äthiopiens sehen. Diese Ansicht vertreten auch die ständigen Sicherheitsratsmitglieder China und Russland.

Mehrere Nichtregierungsorganisationen wie Human Rights Watch und Oxfam hatten im Vorfeld der Sitzung eine effektive Umsetzung des Waffenstillstandes verlangt. Oxfam forderte, die Einrichtung einer «Luftbrücke» nach Tigray zu prüfen, um die humanitäre Hilfe in der Region zu erleichtern.

Äthiopische Regierungstruppen hatten im November die in Tigray regierende TPLF angegriffen. Abiy, der 2019 den Friedensnobelpreis erhalten hatte, begründete den Einmarsch damit, dass Aufständische zuvor Militärbasen angegriffen hätten. Kurz darauf erklärte er die TPLF für besiegt. Doch auch Monate später gingen die Kämpfe weiter. Immer wieder gab es Berichte über Gewaltexzesse und zahlreiche zivile Opfer. Am Montag hatte die Regierung in Addis Abeba eine einseitige Waffenruhe verkündet, nachdem die Aufständischen in die Regionalhauptstadt Mekele einmarschiert waren.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FriedensnobelpreisHuman Rights watchRegierungOxfamUNO