YouTube 2029: Oscars verlassen das Fernsehen
Ab 2029 werden die Oscars exklusiv auf YouTube übertragen. Die Film-Akademie beendet die jahrzehntelange Partnerschaft mit dem US-Sender ABC.

Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences hat einen mehrjährigen Vertrag mit YouTube abgeschlossen. Ab 2029 werden die Oscars weltweit kostenlos auf der Videoplattform gestreamt, berichtet «Variety».
Der Deal umfasst die Jahre 2029 bis 2033 und markiert das Ende einer Ära. Seit 1976 übertrug der Disney-Sender ABC die prestigeträchtige Filmpreis-Verleihung in den USA.
Auf YouTube ab 2029: Kostenloser weltweiter Zugang
Die Zeremonie wird live und kostenfrei für über zwei Milliarden YouTube-Nutzer weltweit verfügbar sein. In den USA können auch YouTube-TV-Abonnenten die Show verfolgen, meldet der «Hollywood Reporter».
YouTube wird Untertitel und Tonspuren in mehreren Sprachen bereitstellen. Damit will die Academy ihre wachsende globale Zuschauerschaft besser erreichen, schreibt «MarketScreener».
In Deutschland ist ProSieben seit Jahrzehnten die Heimat der Oscars. Moderator Steven Gätjen ist vom roten Teppich kaum wegzudenken, schreibt die «Schweizer Illustrierte».
Auch Rahmenprogramm inklusive
Der Vertrag beinhaltet nicht nur die Hauptzeremonie, sondern auch zahlreiche weitere Formate. Dazu gehören die Berichterstattung vom roten Teppich und Einblicke hinter die Kulissen, berichtet «Investing.com».
Auch die Governors Awards und das Oscars-Nominierungslunch werden exklusiv auf YouTube übertragen. Diese Events wurden bisher in der Regel nicht im Fernsehen gezeigt.
YouTube zahlt neunstelligen Betrag
YouTube griff tief in die Tasche, um die Konkurrenz auszustechen. Disney zahlte zuletzt rund 100 Millionen Dollar jährlich für die Übertragungsrechte, berichtet «gmx.ch».
YouTube soll eine Summe im neunstelligen Bereich pro Jahr zugesagt haben. Disney wollte angesichts sinkender Quoten bei Neuverhandlungen weniger bieten.
Zuschauerschwund und letzte Übertragung im TV
Die Oscars kämpfen seit Jahren mit massiv sinkenden Zuschauerzahlen. Noch vor zehn Jahren schalteten regelmässig mehr als 40 Millionen TV-Zuschauer ein, meldet «PULS 24».
Während der Corona-Pandemie sank die Zahl auf nur 10,4 Millionen. Bei der diesjährigen Gala schalteten wieder 19,7 Millionen Menschen ein.

Die Film-Akademie will mit dem Wechsel eine jüngere, digital affine Generation erreichen. Diese hat mit linearem Fernsehen nichts mehr am Hut, schreibt «Leadersnet».
Ohne starre Zeitvorgaben der Werbeunterbrechungen könnten die Oscars künftig so lang oder kurz sein wie gewünscht. Die 100. Oscar-Verleihung im Jahr 2028 wird die letzte TV-Übertragung sein.
















