UN-Sicherheitsrat mahnt friedliche Proteste im Libanon an
Der UN-Sicherheitsrat hat gewaltfreie Proteste im Libanon angemahnt.

Das Wichtigste in Kürze
- Hisbollah-Anhänger griffen Protestlager an.
Die Demonstrationen müssten ihren «pazifistischen Charakter» behalten, erklärte das Gremium am Montag in New York. In der Nacht zuvor hatten Hisbollah-Anhänger das zentrale Protestlager in Beirut angegriffen.
Die Mitglieder des UN-Sicherheitsrates riefen alle Parteien im Libanon zu einem «intensiven Dialog» auf. Gewalt müsse vermieden und das Recht auf friedlichen Protest respektiert werden, hiess es in der einstimmig gefassten Erklärung. Lobend hob der Sicherheitsrat die «Rolle der libanesischen Streitkräfte und anderer staatlicher Sicherheitsinstitutionen bei der Verteidigung dieses Rechts» hervor.
Anhänger der schiitischen Hisbollah und der Amal-Bewegung hatten in der Nacht Demonstranten an einer Strassenblockade beschimpft und mit Steinen beworfen. Sicherheitskräfte stellten sich schliesslich zwischen die beiden Lager.
Hisbollah-Anhänger verwüsteten jedoch das nahegelegene Zeltlager der Protestbewegung, beschädigten umliegende Geschäfte und schlugen Autofenster ein. Nach Angaben des Zivilschutzes wurden bei dem Angriff mindestens zehn Demonstranten verletzt.
Im Libanon gibt es seit Wochen Proteste gegen die politische Klasse, die die Demonstranten für die verbreitete Korruption, die staatliche Misswirtschaft und soziale und wirtschaftliche Probleme wie die chronischen Stromausfälle und die Müllkrise im Land verantwortlich machen. Unter dem Druck der Proteste trat Regierungschef Saad Hariri im Oktober zurück.