Die Ukrainerin Katrina* floh aus dem Ukraine-Krieg in die Schweiz und weiter in die USA. Jetzt ist sie nach tagelangem Warten in Tijuana in den USA angekommen.
In Tijuana wartete die Familie zwei Tage lang. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Katrina flüchtete mit ihrer Familie aus dem Ukraine-Krieg in die Schweiz.
  • In der Schweiz lebte Katrina bei einer Gastfamilie.
  • Die Familie reist jetzt weiter in die USA, dort lebt Katrinas Grossvater.

Als der Ukraine-Krieg begann, flüchtete Katrina* (27) mit ihrer Familie aus einem Dorf bei Kiew. Nau.ch begleitet die junge Mutter.

Ukraine-Krieg
Als der Ukraine-Krieg ausbrach, floh Katrina mit ihrer Familie in den Westen des Landes, nahe der Grenze. Jetzt bangt sie auch dort um ihr Leben. - Nau.ch

Zuerst lebte sie während Wochen mit drei Familien und drei Waisenkindern im Westen der Ukraine. Danach reiste sie aus dem Ukraine-Krieg in die Schweiz, aber entschied sich schnell zur Weiterreise via Mexiko in die USA.

Tagelanges Warten im Hotelzimmer in Tijuana

In Tijuana wurden Katrina, ihr Mann Ilja* (27) und Töchterchen Sophia* (2) von ukrainischen Freiwilligen begrüsst. Diese versorgten sie mit Essen und Trinken. «Sie organisierten sogar einen extra Platz für die Kinder», erzählt Katrina über den Zwischenstopp in Mexiko.

Die Ankunft für Flüchtlinge aus dem Ukraine-Krieg ist in Tijuana gut organisiert.
Die Familie wurde mit Essen und Trinken versorgt.
Für Kinder wurde ein Platz zum Spielen eingerichtet.
Nach der Ankunft wartete die Familie zwei Tage lang in einem Hotel.
Die Flucht mit einem kleinen Kind sei sehr anstrengend, schreibt Katrina an Nau.ch.

Auch bei der Registrierung halfen die Freiwilligen. Über einen Telegram Chat wurden die Flüchtenden über den Verlauf der Warteschlange informiert.

Geduld war gefragt. Sie mussten zwei Tage lang in einem Hotelzimmer in Tijuana warten. «Es war langweilig, denn wir waren nur in einem kleinen Zimmer. Wir hatten Angst herauszugehen. In Mexiko ist es sehr gefährlich», erzählt Katrina.

Katrina fürchtete sich vor der US-Grenze

Dann ging die Reise weiter. Sie packten ihre Sachen und brachen auf. Ihr erster Stopp war ein Flüchtlingszentrum. Sie blieben drei Stunden, bekamen frische Kleidung. «Dort leben so viele Leute in Zelten», so die Sozialarbeiterin. Organisiert worden sei es von Ukrainern für Ukrainer, aber es habe auch viele Freiwillige aus Mexiko und den USA.

Vor der Grenze wurden Kleider verteilt.
Die Menschen leben in Zelten.
In grossen Zelten werden viele Flüchtende untergebracht.
In einer Schlafhalle hat es auch eine Spielecke für Kinder.
Die Menschen warten, um in die USA einreisen zu können.

Dann wurden sie mit über 50 anderen Leuten in einem Bus zur Grenze gefahren. Auf der mexikanischen Seite warteten sie eine Stunde lang – in einer Reihe an der Mauer. Auf der amerikanischen Seite angekommen, mussten sie weitere zweieinhalb Stunden auf Bänken ausharren.

«Es war windig und kalt», erinnert sich Katrina, «und in der Mauer hatte es überall kleine Löcher. Ich war froh, waren wir tagsüber an der Grenze. Ich kann mir nicht vorstellen, wie Menschen mit Kindern dort nachts sitzen und warten.»

Aus dem Ukraine-Krieg geflohen und mit Applaus in den USA empfangen

Bei den US-Behörden warteten sie eine weitere Stunde. Sie nahmen Fingerabdrücke, machten Fotos der Familie. Dann erhielten Katrina, Ilja und Sophia endlich die Genehmigung. Jetzt dürfen sie für ein Jahr in den USA bleiben.

Als sie die Grenze verliessen, wurden sie wieder von den Freiwilligen abgeholt – diese applaudierten der Familie. Sie gaben ihnen etwas zu essen, und der Kleinen schenkten sie sogar ein Plüsch-Pony.

ukraine krieg
Sophia streckt ihr Pony in die Kamera. - Nau.ch

Jetzt ist die Familie aus dem Ukraine-Krieg endlich in den USA, bei Katrinas Grossvater, angekommen. «Es war ein sehr anstrengender Weg, vor allem mit einem Kind», schreibt Katrina an Nau.ch. «Aber wir haben es geschafft.»

*Namen der Redaktion bekannt

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