Trump will keine «Kriegsspiele» mehr vor Korea
Hin und Her mit Nordkorea: US-Präsident Donald Trump will sein Versprechen an Kim Jong Un einhalten, die Militärmanöver mit Südkorea zu beenden.

Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump stellt klar, dass er die Militärmanöver mit Südkorea beenden will.
- Es gebe derzeit keinen Grund, grosse Summen für «Kriegsspiele» auszugeben.
Die USA tun sich mit ihrer Nordkorea-Linie schwer: Donald Trump musste am Mittwoch klarstellen, dass er die gemeinsamen Militärmanöver mit Südkorea vor der koreanischen Halbinsel abschaffen möchte. «Es gibt derzeit keinen Grund, grosse Geldbeträge für gemeinsame Kriegsspiele von Südkorea und den USA auszugeben», schrieb der US-Präsident auf Twitter.
STATEMENT FROM THE WHITE HOUSE
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) August 29, 2018
President Donald J. Trump feels strongly that North Korea is under tremendous pressure from China because of our major trade disputes with the Chinese Government. At the same time, we also know that China is providing North Korea with...
Nichtsdestotrotz könnten sie wieder begonnen werden, wenn der US-Präsident sich dazu entschliesse. «Wenn er das tut, werden sie deutlich grösser sein als je zuvor», verspricht Trump. Er betonte aber auch sein gutes Verhältnis zu Machthaber Kim Jong Un, sowie auch zu Chinas Präsident Xi Jinping.
...considerable aid, including money, fuel, fertilizer and various other commodities. This is not helpful! Nonetheless, the President believes that his relationship with Kim Jong Un is a very good and warm one, and there is no reason at this time to be spending large amounts...
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) August 29, 2018
Trump stellt Aussagen von Mattis klar
US-Verteidigungsminister James Mattis hatte zuletzt im Gegensatz dazu erklärt, es gebe derzeit keine Pläne für ein weiteres Aussetzen der Militärübungen. «Wir haben derzeit keine Pläne, weitere Übungen zu suspendieren», sagte Mattis am Dienstag bei einer Pressekonferenz im Pentagon. Der Verzicht auf die Manöver war eine der Konzessionen, die Trump dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un angeboten hatte, für dessen Bereitschaft zum Verzicht auf dessen Atomprogramm.
Die Klarstellung Trumps kommt in einer Zeit wachsender Zweifel an der Ernsthaftigkeit Nordkoreas, die vereinbarte atomare Abrüstung tatsächlich in Angriff zu nehmen. Aussenminister Mike Pompeo hatte eine für diese Woche geplante Reise in das isolierte Land auf Geheiss von Trump abgesagt. Der republikanische Senator Marco Rubio hatte am Vortag seine Hoffnung auf eine ernsthafte Abrüstung Nordkoreas aufgegeben.
Trump macht China verantwortlich
Der Präsident machte am Mittwoch erneut China hauptsächlich dafür verantwortlich, dass die Abrüstung nicht vorankomme. Trump habe stark das Gefühl, dass Nordkorea unter grossem Druck Chinas stehe, ausgelöst durch den Handelsstreit Chinas mit den USA. Gleichzeitig versorge China aber das kommunistische und von weltweiten Sanktionen betroffene Land in signifikanter Weise mit Hilfsgütern, darunter Treibstoff, Dünger und andere Rohstoffe sowie mit Finanzen.