Studie: Über 14 Millionen zusätzliche Tote durch US-Kürzungen möglich
Der Kahlschlag bei der US-Entwicklungshilfe könnte laut Studie zu Millionen zusätzlichen Todesfällen führen.

Der Kahlschlag bei der US-Entwicklungshilfe könnte nach einer aktuellen Studie in den kommenden fünf Jahren mehr als 14 Millionen zusätzliche Tote zur Folge haben. Davon könnten rund fünf Millionen Kinder unter fünf Jahre alt sein, wie aus einer im Fachmagazin «The Lancet» erschienenen Untersuchung mehrerer Wissenschaftler etwa aus Barcelona und dem brasilianischen Salvador da Bahia hervorgeht.
Sie warnten davor, die von der US-Regierung veranlassten Kürzungen bei der Entwicklungshilfe nicht rückgängig zu machen. In der Studie untersuchten die Forscher mit Daten aus mehr als 130 Ländern und Regionen die Sterblichkeit im Zeitraum 2001 bis 2021 und erstellten schliesslich eine Prognose für die Jahre 2025 bis 2030.
Sie kommen zu dem Ergebnis, dass USAID in der Vergangenheit erheblich zur Reduzierung von Sterbefällen beigetragen hat: Durch USAID-finanzierte Programme seien bis 2021 knapp 92 Millionen Todesfälle insgesamt, darunter mehr als 30 Millionen bei Kindern unter fünf Jahren verhindert worden, heisst es.
Warnungen vor vermeidbaren Todesfällen
So sei etwa eine 65-prozentige Verringerung der Sterblichkeit durch HIV/AIDS und eine 51-prozentige Verringerung durch Malaria damit verbunden.
Die Autoren warnen: «Unsere Schätzungen zeigen, dass es bis 2030 zu einer schwindelerregenden Zahl vermeidbarer Todesfälle kommen könnte.» Für viele Länder mit geringem und mittlerem Einkommen wären die Auswirkungen sogar von ähnlichem Ausmass wie eine globale Pandemie oder ein grosser bewaffneter Konflikt, wie es heisst.
US-Präsident Donald Trump liess zu Beginn seiner zweiten Amtszeit mehr als 80 Prozent der Mittel von USAID streichen und damit rund ein Viertel der gesamten internationalen Entwicklungsfinanzierung. Die Entwicklungshilfebehörde sollte bis zum 1. Juli zerschlagen werden.