UNO

Trump redet vor UN-Vollversammlung von der Schweiz

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Keystone-SDA, Redaktion

USA,

Donald Trump teilt in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung gegen die Vereinten Nationen aus. Auch die Schweiz erwähnt der US-Präsident in seiner Rede.

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Trump spricht vor der UN-Vollversammlung. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump teilt in seiner Rede gegen die Vereinten Nationen aus.
  • Und auch die Schweiz erwähnt der US-Präsident in seiner Rede.
  • Den Klimawandel bezeichnet er als «grössten Betrug an der Menschheit».

US-Präsident Donald Trump muss bei seiner Rede vor der UN-Vollversammlung zunächst ohne Teleprompter auskommen. Er werde ohne den Monitor sprechen, der ihm seinen Redetext anzeigt, sagte Trump zu Beginn seines Auftritts vor mehr als 140 Staats- und Regierungschefs bei der Generaldebatte der Vereinte Nationen – «weil der Teleprompter nicht funktioniert.»

Trotzdem sei er glücklich, in New York sprechen zu können, sagte Trump. «Ich kann nur sagen, wer auch immer diesen Teleprompter bedient, steckt in grossen Schwierigkeiten.» Das Publikum in der grossen Halle der UN-Vollversammlung lachte daraufhin.

Die Rede Trumps am ersten Tag der UN-Generaldebatte in New York markiert seine Rückkehr auf die grösste diplomatische Bühne der Welt. Zuletzt sprach er vor der Vollversammlung 2019 in seiner ersten Amtszeit.

Trump: USA mit Initiative gegen Biowaffen

Donald Trump hat in seiner Rede bei der UN-Generaldebatte eine Initiative gegen biologische Waffen angekündigt. «Ich gebe heute bekannt, dass meine Regierung eine internationale Initiative zur Durchsetzung der Biowaffenkonvention anführen wird. Sie wird sich mit den führenden Politikern der Welt treffen und ein KI-Verifizierungssystem entwickeln, dem jeder vertrauen kann», sagte Trump.

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Trump bei seiner Rede vor der UN-Vollversammlung. - keystone

Er hoffe, die Vereinten Nationen könnten dabei eine konstruktive Rolle spielen. Weitere Details nannte er nicht.

Trump kritisiert die Vereinten Nationen

Donald Trump hat den Vereinten Nationen schwere Vorwürfe gemacht und behauptet, dass sie kaum Probleme lösten. «Die UN lösen nicht nur zu selten die Probleme, die sie lösen sollten, sondern schaffen sogar neue Probleme, die wir lösen müssen», sagte er bei seiner Rede bei der UN-Generaldebatte.

Unter anderem machte er die Vereinten Nationen für die unkontrollierte Immigration verantwortlich. «Die UN unterstützen Menschen, die illegal in die Vereinigten Staaten einreisen, und dann müssen wir sie wieder herausholen.» Die UN unterstützten Menschen ohne legale Einreiseerlaubnis unter anderem mit Lebensmitteln und Unterkünften.

Trump ist bekannt für seine harte Linie gegenüber Migranten, die die USA illegal betreten und Asyl beantragen.

Trump: Experiment freier Grenzen beenden

«Es ist Zeit, das gescheiterte Experiment der offenen Grenzen zu beenden. Es muss sofort beendet werden», sagte Trump in New York. «Stolze Nationen müssen ihre Gemeinschaften schützen und verhindern können, dass ihre Gesellschaften von Menschen überwältigt werden, die sie noch nie zuvor gesehen haben, mit anderen Bräuchen, Religionen und einfach allem».

Migranten verletzten in vielen Ländern Gesetze und stellten falsche Anträge, behauptete Trump. Weiter sagte er: «Ihre Länder fahren vor die Hunde. In Amerika haben wir mutige Massnahmen ergriffen, um unkontrollierte Migration schnell zu stoppen.»

In den USA hat Trump die südliche Grenze zu Mexiko für irreguläre Migration im Prinzip dicht gemacht. Im Land hat er die Behörden angewiesen, Hunderttausende Ausländer ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung aufzuspüren und abzuschieben.

Trump: Illegale Einwanderung bedroht auch die «schöne Schweiz»

In seiner Rede am Dienstag vor der UNO in New York hat US-Präsident Donald Trump auch die Schweiz genannt. Viele Länder würden durch illegale Einwanderung zerstört, sagte Trump vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen, so auch «beautiful Switzerland», wo 72 Prozent der Insassen von Gefängnissen ausländischer Herkunft seien.

Laut Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom Januar 2025 haben 72,5 Prozent der Gefangenen hierzulande keinen Schweizer Pass.

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Trump erwähnt in seiner Rede die Schweiz. - keystone

«Eure Länder gehen zur Hölle wegen illegaler Immigration», sagte Trump an die Adresse der Europäer.

Trump: Klimawandel ist der grösste Betrug

Auch die sogenannte «Grüne Revolution» in der Energieproduktion bringe diese Länder an den Rand des Ruins. «Klimawandel ist der grösste Betrug an der Menschheit, der je erfunden wurde», sagte Trump.

Der Präsident sagte auch zu den Anwesenden: «Wenn Sie sich nicht von diesem Betrug mit der Grünen Energie distanzieren, wird Ihr Land scheitern.» Er sprach auch konkret Europa an und sagte, dass man dort politisch korrekt sein wolle, man aber so das eigene Erbe zerstöre. Dort müsse man sofort und entschlossen die Kontrolle über das «Desaster» der Immigration und über die «Fake-Energiekatastrophe» übernehmen, bevor es zu spät sei.

Den CO2-Fussabdruck bezeichnete Trump als eine «Lüge», die von Menschen mit bösen Absichten erfunden worden sei. Der Präsident hatte nach seinem Amtsantritt im Januar erneut den Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt.

Trump über Ukraine-Krieg: «Europa muss einen Gang zulegen»

US-Präsident Donald Trump hat Russland mit Zöllen gedroht – und dabei erneut den Druck auf europäische Partner erhöht. Falls Russland nicht bereit sei, ein Abkommen zur Beendigung des Ukraine-Krieges zu schliessen, seien die USA bereit, eine Reihe «sehr gewaltiger Zölle» zu verhängen, sagte der Republikaner bei der UN-Generaldebatte.

Damit diese Zölle wirksam seien, müssten sich die europäischen Nationen den USA anschliessen und genau dieselben Massnahmen ergreifen, betonte er. «Europa muss einen Gang zulegen», es könne nicht so weitermachen wie bisher und Öl und Gas von Russland kaufen.

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Trump hatte zuletzt bereits weitere Russland-Sanktionen der Vereinigten Staaten daran geknüpft, dass die europäischen Partner hohe Zölle auf chinesische Importe erheben und kein russisches Öl mehr kaufen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte vergangene Woche eine Initiative für einen schnelleren Stopp aller europäischen Öl- und Gasimporte aus Russland an.

Russland führt seit mehr als dreieinhalb Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. In New York sagte Trump nun, alle hätten gedacht, Russland würde diesen Krieg in drei Tagen gewinnen. Dass es nicht so gekommen sei, werfe kein gutes Licht auf Russland.

Trump: Alle Geiseln im Gazastreifen freilassen

US-Präsident Donald Trump fordert von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas erneut die sofortige Freilassung aller Geiseln im Gazastreifen. «Lasst die Geiseln jetzt frei», sagte der Republikaner mit Blick auf die Hamas in seiner Rede bei der Generaldebatte der Vereinten Nationen. Im Gazastreifen befinden sich nach israelischen Informationen noch 48 Geiseln. Demnach dürften 20 von ihnen noch leben.

Trump sagte weiter, der Krieg müsse sofort beendet und eine Waffenruhe erreicht werden. Die Hamas habe aber wiederholt Friedensangebote abgelehnt. Der US-Präsident sprach sich für weitere Friedensverhandlungen aus. Eine Waffenruhe ist allerdings derzeit nicht in Sicht: Die jüngste Bodenoffensive Israels in der Stadt gaza hat Hunderttausende Menschen zur Flucht gezwungen.

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Trump spricht in seiner Rede auch über die Lage im Nahen Osten. - keystone

Trump sagte weiter, aus seiner Sicht wäre mit einer Anerkennung eines palästinensischen Staates die Belohnung für die Gräueltaten der Hamas zu gross. Ähnlich hatte sich zuvor auch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu geäussert, nachdem unter anderem Grossbritannien am Sonntag den Staat Palästina anerkannt hatte.

Der 7. Oktober 2023 dürfe nicht vergessen werden, betonte der US-Präsident. Der Krieg im Gazastreifen hatte mit dem beispiellosen Überfall der Hamas und weiterer islamistischer Terroristen auf israel am 7. Oktober 2023 begonnen. Dabei wurden rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 in den Gazastreifen verschleppt.

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