Treffen in Jackson Hole könnte US-Geldpolitik grundlegend verändern
Das jährliche Bankertreffen im Städtchen Jackson Hole könnte eine Wende in der US-Finanzpolitik einläuten. Jerome Powell verabschiedet sich.

Im kleinen Ort Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming treffen sich dieser Tage erneut Top-Ökonomen, Notenbanker und Politiker. Laut der «Tagesschau» steht die Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed im Fokus der jährlichen Gespräche.
Gemäss «ND Aktuell» wird Jerome Powell zum letzten Mal als Chef der US-Notenbank eine Rede in Jackson Hole halten. Die Märkte erwarten nun, vor dem Ende seiner Amtszeit im Mai 2026, Hinweise auf eine mögliche geldpolitische Wende.
Die Federal Reserve steht besonders unter politischem Druck. US-Präsident Donald Trump (79) fordert seit Monaten Zinssenkungen, Powell beharrt auf der Unabhängigkeit der Fed und lehnt einen Rücktritt ab.
Zinssenkungen und politische Einflüsse
Viele Experten sehen die Veranstaltung als entscheidend für die nächsten Schritte der US-Geldpolitik. Powell wird den neuen geldpolitischen Rahmen vorstellen, die Märkte erwarten wichtige Hinweise auf den Kurs im September und mögliche Zinssenkungen.
Im Juli lag der US-Leitzins zwischen 4,25 und 4,50 Prozent. Trotz einer inflationären Dynamik bleibt die Fed vorerst vorsichtig, so «Wallstreet online». Die Terminmärkte erwarten mit 85-prozentiger Wahrscheinlichkeit eine Senkung Mitte September.
Rückendeckung für Powell
Der Handelskrieg verursacht Unsicherheit: Die von Donald Trump verabschiedeten Zölle erhöhen den Preisdruck. Gleichzeitig schwächelt laut dem Portal «e-fundresearch" der Arbeitsmarkt und die Zahl der neugeschaffenen Stellen sinkt.

Powell umgeht klare Vorfestlegungen, um die Unabhängigkeit der Federal Reserve zu schützen. US-Bankchefs und europäische Kollegen unterstützen ihn, betont «Wallstreet online».
Trumps Wirtschaftsberater Stephen Miran setzt sich derweil für schnelle Lockerungen ein, was die Diskussionen zusätzlich anheizt.
Jackson Hole setzt geldpolitischen Kurs
Das Jackson Hole Symposium signalisiert regelmässig geldpolitische Wendepunkte, Entscheider und Investoren hoffen auf klare Aussagen zum neuen Zinspfad. Historisch wurden in Jackson Hole etliche Weichen für die Weltwirtschaft gestellt.
Experten erwarten einen möglichen Beginn von Zinssenkungen, etwa in 25-Basispunkte-Schritten. Parallel arbeitet die Zentralbank an einer Anpassung ihres geldpolitischen Rahmens.
Angebotsschocks und duale Mandatsziele werden strenger abgewogen. Die Europäische Zentralbank hat ihr Inflationsziel bereits neu definiert, so «Wallstreet online«.