EZB-Präsidentin Christine Lagarde bestätigt, dass die Geldpolitik weiterhin von Wirtschaftsdaten abhängt.
Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB).
Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB). (Archivbild) - Boris Roessler/dpa

Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) wird auf absehbare Zeit abhängig von den Wirtschaftsdaten bleiben. Dies gelte auch für die Zeit, nachdem die straffe Geldpolitik erstmalig gelockert wurde, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Mittwoch in Frankfurt auf einer Notenbank-Konferenz. Aktuell wird an den Finanzmärkten mit einer ersten Zinssenkung der EZB auf der übernächsten Sitzung im Juni gerechnet.

«Erstens müssen unsere Entscheidungen weiterhin datenabhängig und von Sitzung zu Sitzung getroffen werden, sie müssen auf neu eingehende Informationen reagieren», sagte die Französin. «Das bedeutet, dass wir uns auch nach der ersten Zinssenkung nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad festlegen können.» Zweitens werde der politische Rahmen der EZB entscheidend bleiben, um die eingehenden Daten zu verarbeiten und die politische Ausrichtung anzupassen.

Lagarde enthüllt drei Schlüssel-Faktoren

Lagarde nannte drei Faktoren, die für die absehbare Lockerung der geldpolitischen Linie entscheidend seien. Diese sind die Lohnentwicklung, die Gewinnmargen der Unternehmen und das Produktivitätswachstum. «Angesichts der Verzögerungen, mit denen diese Daten verfügbar werden, können wir nicht warten, bis wir alle relevanten Informationen haben.»

Andernfalls bestehe die Gefahr, dass die Anpassung der Geldpolitik zu spät erfolge. Die EZB hat ihre Geldpolitik seit Mitte 2022 erheblich gestrafft, weil die Inflationsraten vor allem als Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine stark gestiegen waren. Seit einiger Zeit entwickelt sich die Teuerung aber wieder nach unten, sodass die Zentralbank auf eine Lockerung ihrer Ausrichtung zusteuert.

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