Scarlett Johansson hat den US-Unterhaltungsriesen The Walt Disney Company verklagt. Dies im Streit um ihren neuen Film «Black Widow».
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Disney+ ist ein Streamingdienst der Walt Disney Company. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hollywood-Superstar Scarlett Johansson (36) legt sich mit ihrem Arbeitgeber Disney an.
  • Disney hatte «Black Widow» zeitgleich im Kino sowie auf Disney+ herausgebracht.
  • Johansson klagt wegen Vertragsbruch, weil sie direkt an den Kinoeinnahmen beteiligt ist.

Vor Gericht in Los Angeles reichte die Schauspielerin Scarlett Johansson am Donnerstag (Ortszeit) eine Klage wegen Vertragsbruchs ein. Diese richtet sich gegen die gleichzeitige Veröffentlichung des Marvel-Films «Black Widow» im Kino und bei der Streamingplattform Disney+. Dies berichteten US-Medien unter Berufung auf die Gerichtsdokumente.

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Scarlett Johansson, US-amerikanische Schauspielerin, erscheint zur Premiere des Films «Marriage Story» bei den 76. Internationalen Filmfestspielen Venedig. Foto: Joel C Ryan/Invision/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Dieser zeitgleiche Start habe gegen Vertragsabsprachen verstossen, macht Johansson in der Klageschrift geltend. Ihr sei bei Vertragsabschluss im Jahr 2017 eine exklusive Filmveröffentlichung auf der Leinwand zugesagt worden. Ihr Verdienst basiere auf den Kinoeinnahmen.

The Walt Disney Company: «Herzlos, traurig und bedauerlich»

Der Disney-Konzern wies die Vorwürfe mit scharfen Worten zurück. Diese Klage sei unbegründet und zudem «ausgesprochen traurig und bedauerlich». Dies, weil sie die weltweiten Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie «herzlos» ausser Acht lasse.

In der Mitteilung führte Disney weiter aus, man habe den Vertrag eingehalten. Johansson hätte durch die Streaming-Veröffentlichung ihre Einkommensmöglichkeiten noch verbessert. Zusätzlich zu den 20 Millionen Dollar, die sie bereits erhalten habe.

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Ein Ausschnitt des Serien-Angebots auf Disney+. - Keystone

«Black Widow» war am 9. Juli in den US-Kinos und gleichzeitig bei Disney+ erschienen. Johansson hatte die Figur aus dem Marvel-Universum zuvor mehrere Male verkörpert. Doch dies war ihr erster Solo-Film um die kämpferische Agentin.

Der Film unter der Regie der Australierin Cate Shortland erzählt die Vorgeschichte der als Schwarze Witwe bekannten Spionin Natasha Romanoff.

Streaming verdrängt Kino

Immer mehr Studios schlagen die neue Vermarktungsstrategie ein, Filme zeitgleich auf der Leinwand und per Streaming herauszubringen. Die Corona-Pandemie hatte dieses Hybrid-Modell zuletzt vorangetrieben. Dies, nachdem über Monate hinweg viele Kinos geschlossen waren oder mit geringerer Kapazität auskommen mussten. Gewöhnlich liegen viele Wochen oder Monate zwischen der Veröffentlichung im Kino und der späteren Streaming-Verwertung auf den Bildschirmen.

Laut «New York Times» brachte «Black Widow» in den ersten drei Kinotagen weltweit 158 Millionen Dollar ein. Zusätzlich spielte der Film am Startwochenende auch rund 60 Millionen Dollar über den Streaming-Kanal Disney+ ein.

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