Rückschlag für den Elektroauto-Konzern Tesla: In den USA müssen zahlreiche Autos in die Werkstatt wegen bedenklicher Mängel. Und in Deutschland ist das neue Autowerk noch immer nicht genehmigt.
Autobauer Tesla ruft zahlreiche Wagen der Reihen «Model 3» und «Model S» zurück. Foto: Steven Senne/AP/dpa
Autobauer Tesla ruft zahlreiche Wagen der Reihen «Model 3» und «Model S» zurück. Foto: Steven Senne/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Elektro-Autobauer Tesla ruft in den USA knapp eine halbe Million Fahrzeuge wegen möglicherweise sicherheitsgefährdender Mängel zurück.

Betroffen seien dabei alle Autos der Reihe «Model 3», die 2017 bis 2020 gebaut wurden. Das geht aus einem Dokument der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hervor, das im Internet veröffentlicht wurde.

Es handelt sich den Angaben zufolge um 356.000 Fahrzeuge. Bei ihnen könnte der Kabelbaum der Rückfahrkamera beschädigt werden durch das Öffnen und Schliessen des Kofferraumdeckels. Dadurch könnte die Kamera ausfallen.

Hinzu kommen nach den auf den 21. Dezember datierten Angaben 119.000 Autos des «Model S» aus den Jahren 2014 bis 2021. Hier bestehe die Gefahr einer sich unerwartet öffnenden Motorhaube, sofern ein Verriegelungsmechanismus gelöst würde. Dies könne «die Sicht des Fahrers behindern und die Unfallgefahr erhöhen». Am Donnerstag hatten zuvor mehrere Medien über die Rückrufe berichtet.

Ob von den Mängeln auch Fahrzeuge in Deutschland betroffen sind, liess sich zunächst nicht klären. Das dafür zuständige Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Tesla hatte zuletzt satte Gewinne in Milliardenhöhe eingefahren. Der Konzern von Unternehmer Elon Musk baut gerade in Grünheide bei Berlin seine erste europäische Fabrik. Diese ist aber noch immer nicht offiziell genehmigt.

Tesla reichte nun aber nach Angaben der Brandenburger Landesregierung die noch fehlenden Dokumente für das Genehmigungsverfahren ein. «Zum Ende der 50. Kalenderwoche (13.-19.12.) sind die ausstehenden Unterlagen und Informationen eingegangen, die die Voraussetzung für eine Entscheidung über den Tesla-Antrag bilden», sagte ein Sprecher des Umweltministeriums der dpa. Diese Unterlagen würden nun unter anderem vom Landesamt für Umwelt und der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Oder-Spree geprüft. «Ein Termin für die Entscheidung kann deshalb nicht benannt werden.»

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) wirbt um Geduld. «Ich bin optimistisch, wir dürfen uns aber auch nicht auf den letzten Metern verstolpern», sagte er. «Wichtig ist jetzt, dass wir weiter mit der nötigen Geduld alles dafür tun, die Genehmigungsverfahren fachlich gut weiterlaufen zu lassen. Wir sind darauf angewiesen, vor allem aber Tesla selbst, dass am Ende eine rechtssichere Genehmigung vorliegt.»

Elon Musk hatte gehofft, dass die ersten Autos in Grünheide spätestens im Dezember 2021 von den Bändern rollen können. Dort werden schon Fahrzeuge produziert, aber nur zu internen Testzwecken. Der Start der Massenproduktion war laut Tesla stets für 2022 geplant. Bisher baut das Unternehmen seine Fabrik über mehrere vorzeitige Zulassungen.

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