Teilnehmer der Weltnaturkonferenz optimistisch hinsichtlich einer Einigung
Kurz vor dem Ende der Weltnaturkonferenz haben führende Vertreter der Mitgliedstaaten sich optimistisch hinsichtlich einer Einigung gezeigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Kanadischer Umweltminister: «Wir haben enorme Fortschritte gemacht» .
«Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir unsere Ambitionen aufrechterhalten und einen Konsens erzielen können», sagte Chinas Umweltminister Huang Runqiu im kanadischen Montréal am Samstag. Ziel der Weltnaturkonferenz ist ein Abkommen zur Biodiversität, das ähnlich bedeutend ist wie das 2015 abgeschlossene Pariser Klimaabkommen.
Der kanadische Umweltminister Steven Guilbeault äusserte sich ebenfalls optimistisch: «Wir haben enorme Fortschritte gemacht.» Frankreichs Präsident Emmanuel Macron appellierte kurz vor dem geplanten Ende der Konferenz an die Teilnehmer, ein ambitioniertes Abkommen zu schliessen. «Meine Botschaft an unsere Partner lautet: Jetzt ist nicht die Zeit für kleine Entscheidungen, sondern für grosse! Lassen Sie uns zusammenarbeiten, um ein möglichst ehrgeiziges Abkommen zu erreichen», erklärte er auf Twitter.
Beobachter hatten vor einem Scheitern der Konferenz gewarnt, weil insbesondere die Finanzierung des Artenschutzes in Entwicklungsländern strittig ist. Dabei geht es darum, ob die Industriestaaten ihre finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer auf ein Niveau erhöhen, das es letzteren ermöglicht, bis 2030 die 20 ehrgeizigen Umweltschutzziele zu erreichen, die in Montréal zur Debatte stehen. So sollen etwa 30 Prozent der Land- und Meeresfläche der Erde zu Schutzgebieten werden.
Die Bundesregierung hatte am Samstag eine Initiative angekündigt, die zur Lösung des Streits beitragen soll. Mit ihr sollen Entwicklungsländer dabei unterstützt werden, ihre nationale Umweltpolitik an die globalen Umweltschutzziele anzupassen. Deutschland werde die gemeinsam mit Kolumbien und anderen Staaten auf den Weg gebrachte Partnerschaft mit 29 Millionen Euro unterstützen, erklärte das Bundesumweltministerium.
Bei der Weltnaturkonferenz ringen knapp 5000 Delegierte aus 193 Ländern um ein neues Artenschutzabkommen. Die Zielvorgaben des Vorgängerabkommens waren weitgehend verfehlt worden. Die Verhandlungen in Montréal, die Mitte vergangener Woche begonnen hatten, laufen noch bis Montag.