Der US-amerikanische Aussenminister Anthony Blinken fordert Serbien auf, den Verpflichtungen aus dem Normalisierungsabkommen nachzukommen.
Anthony Blinken Israel-Kreg
US-Aussenminister Anthony Blinken wird erneut nach Israel reisen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Vereinigten Staaten hoffen auf eine baldige Deeskaltion zwischen Serbien und Kosovo.
  • Der serbische Präsident Vucic bestritt jedoch einen grossen Militäraufstand an der Grenze.

Angesichts der wachsenden Spannungen zwischen Serbien und dem Kosovo haben die USA die serbische Seite aufgerufen, sofort zu deeskalieren und die Verpflichtungen aus dem Normalisierungsabkommen umzusetzen. Dieser Aufruf erfolgte nach einem Telefonat zwischen dem US-Aussenminister Antony Blinken und dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic.

Das US-Aussenministerium in Washington teilte mit, dass Blinken in dem Gespräch betonte, dass diejenigen, die am schweren Überfall vom vergangenen Sonntag beteiligt waren und sich derzeit in Serbien aufhalten, zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Darüber hinaus begrüsste er die Genehmigung der Nato zur Entsendung zusätzlicher Streitkräfte in das Balkanland.

Vujic bestreitet grossen Militäraufmarsch

Aus der serbischen Hauptstadt Belgrad hiess es, Vucic und Blinken seien sich darüber einig gewesen, dass nun Deeskalation erforderlich und eine wichtigere Rolle der Nato erforderlich sei.

Laut der serbischen Nachrichtenagentur Tanjug, bestritt Vujic aber, dass es einen grossen serbischen Militäraufmarsch an Grenze zu Kosovo gebe. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, hatte am Freitag von einem «beispiellosen» Aufgebot von Artillerie und Panzern an der Grenze zum Kosovo gesprochen. «Wir fordern Serbien auf, diese Truppen an der Grenze abzuziehen.»

Das heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 1999 mit Nato-Hilfe von Serbien abgespalten und 2008 für unabhängig erklärt. Mehr als 100 Länder, darunter auch Deutschland, erkennen die Unabhängigkeit an, nicht aber Serbien, das seine einstige Provinz zurückfordert.

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