Rückschlag für Astrazeneca: Bis zuletzt durfte der Konzern in einem US-Werk in Baltimore Impfstoffe produzieren. Nun übernimmt Johnson & Johnson das Zepter.
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Eine Ampulle des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Impfstoff-Hersteller Astrazeneca muss den nächsten Rückschlag einstecken.
  • In den USA verliert das Unternehmen eine Produktionsanlage im Bundesstaat Maryland.
  • Konkurrent Johnson & Johnson übernimmt dort nun die volle Verantwortung, heisst es.

Astrazeneca hat in den USA eine Produktionsstätte für seinen Corona-Impfstoff an den Konkurrenten Johnson & Johnson verloren. Der US-Pharmakonzern teilte mit: Johnson & Johnson werde nun die «volle Verantwortung» für die Produktionsstätte des Auftragsherstellers Emergent Biosolutions im Bundesstaat Maryland übernehmen.

Dort wurde bislang auch der Corona-Impfstoff von Astrazeneca hergestellt, der in den USA noch nicht zugelassen ist. Die Firma erklärte, man werde mit der US-Regierung kooperieren, um eine alternative Produktionsstätte für den US-Markt zu finden.

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Der Impfstoff von Hersteller Astrazeneca gegen das Coronavirus. - AFP/Archiv

Die Zeitungen «New York Times» und «Washington Post» berichteten am Wochenende: Die Regierung hatte Johnson & Johnson in einem ungewöhnlichen Schritt in die Verantwortung gedrängt. Dies, nachdem wegen eines Produktionsfehlers an dem Standort jüngst Millionen Impfdosen des Herstellers entsorgt werden mussten.

Produktionsstätte noch nicht zugelassen

Auslöser war den Berichten zufolge, dass Inhaltsstoffe der beiden Impfstoffe vermischt worden waren. Johnson & Johnson hatte am Mittwoch nur mitgeteilt, dass ein Inhaltsstoff die Qualitätskontrolle nicht bestanden habe.

Die Produktionsstätte von Emergent Biosolutions ist noch nicht von der US-Behörde FDA für den Corona-Impfstoff zugelassen worden. Johnson & Johnson erklärte, man werde sich nun weiter bei der FDA um die Zulassung bemühen.

Es blieb zunächst unklar, über welche Produktionskapazität der Standort verfügt. Anfragen zu dem Vorgang bei Emergent Biosolutions und dem US-Gesundheitsministerium blieben am Sonntag zunächst unbeantwortet.

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