In Grossbritannien sind sieben Menschen nach der Corona-Impfung mit Astrazeneca an Blutgerinnseln gestorben. Der Zusammenhang ist noch unklar.
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Ein Fläschchen mit fünf Milliliter Corona-Impfstoff von Astrazeneca.(Archivbild). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Grossbritannien hat sieben Blutgerinnsel-Tote nach eine Astrazeneca-Impfung gemeldet.
  • Noch ist unklar, ob es sich dabei um Nebenwirkungen der Impfung handelte.
  • Die Behörden betonen, dass die Vorteile der Impfung überwiegen würden.

Nach mehr als 18 Millionen Impfungen mit Astrazeneca hat es in Grossbritannien nach Angaben der Arzneimittelbehörde sieben Todesfälle wegen seltener Blutgerinnsel gegeben.

Es sei jedoch nicht klar, ob diese Nebenwirkungen des Impfstoffs oder durch Zufall zeitnah aufgetreten seien, sagte die Chefin der britischen Behörde, June Raine, der BBC. «Die Vorteile, eine Covid-19-Infektion und ihre Komplikationen zu verhindern, überwiegen weiterhin jegliche Risiken und jeder sollte sich impfen lassen, wenn er eingeladen wird.»

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Der Impfstoff von Hersteller Astrazeneca gegen das Coronavirus. - AFP/Archiv

Zuvor hatte die Behörde 30 Fälle seltener Blutgerinnseln bei den 18,1 Millionen Astrazeneca-Impfungen (Stand: 24. März) gemeldet. Es seien 22 Fälle der auch in Deutschland aufgetretenen Hirnvenenthrombosen und acht andere Arten von Thrombosen gemeldet worden. Auch hierbei sei jedoch der Zusammenhang unklar.

Deutschland spritzt Astrazeneca nur noch Ü-60-Jährigen

In Deutschland hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Dienstag beschlossen, dass das Präparat von Astrazeneca in der Regel nur noch Menschen ab 60 gespritzt werden soll – ausser jüngere wollen es nach Klärung mit dem Arzt auf eigenes Risiko.

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In Deutschland werden nur noch Personen über 60 Jahre mit dem Astrazeneca-Stoff geimpft. (Symbolbild) - Keystone

In Deutschland waren bis Anfang der Woche 31 Verdachtsfälle von Hirnvenenthrombosen nach einer Astrazeneca-Impfung gemeldet worden, wie das Paul-Ehrlich-Institut kürzlich berichtete. Bislang haben rund drei Millionen Menschen eine erste Dosis des Mittels bekommen. Das bedeutet, dass es in Deutschland bezogen auf eine Million Geimpfte wesentlich häufiger einen Verdacht auf Hirnvenenthrombose gab als in Grossbritannien. Über die Gründe dafür kann nur spekuliert werden.

In Grossbritannien sind insgesamt bereits mehr als 31 Millionen Menschen erstgeimpft worden, mehr als die Hälfte davon mit Astrazeneca. Die Infektionslage im Land hat sich seither deutlich verbessert, die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 55 Fällen pro 100'000 Einwohnern. Auch die Zahl der neuen täglichen Todesfälle ist massiv gesunken.

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