Die peruanischen Behörden wollen Ex-Präsident Alberto Fujimori wegen der Zwangssterilisation zehntausender Frauen vor Gericht stellen.
Der ehemalige peruanische Staatspräsident Alberto Fujimori sieht sich erneut Vorwürfen wegen Menschenrechtsverletzungen gegenüber. (Archivbild)
Der ehemalige peruanische Staatspräsident Alberto Fujimori sieht sich erneut Vorwürfen wegen Menschenrechtsverletzungen gegenüber. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/RAUL GARCIA
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-Präsident Alberto Fujimori soll sich in Peru vor Gericht verantworten müssen.
  • Grund dafür sind Vorwürfe der Zwangssterilisationen.
  • Über 270'000 indigene Frauen wurden während seiner Amtszeit unterbunden.

Die peruanischen Behörden wollen Ex-Präsident Alberto Fujimori wegen der Zwangssterilisation zehntausender Frauen vor Gericht stellen. Um ihn zur Verantwortung ziehen zu können, würden die Behörden bei Chile eine Erweiterung des Auslieferungsantrags für Fujimori beantragen. Dies teilte die zuständige Staatsanwältin Carmen Rosa Crisostomo am Samstag mit.

Ein peruanischer Richter hatte vergangene Woche geurteilt, dass der 83-Jährige wegen der Zwangssterilisationen derzeit nicht vor Gericht gestellt werden könne. Dies, da der Tatvorwurf nicht in einem alten Auslieferungsantrag für Fujimori enthalten gewesen sei.

Über 270'000 Frauen zwangssterilisiert

Der Ex-Präsident war 2007 von Chile nach Peru ausgeliefert worden. Dem Richter zufolge muss Chiles Oberster Gerichtshof einer Anklage Fujimoris wegen der Zwangssterilisationen zustimmen.

Fujimori, der von 1990 bis 2000 regiert hatte, wird für die Zwangssterilisierung von über 270'000 vorwiegend indigenen Frauen verantwortlich gemacht. Der 83-Jährige sitzt in Peru eine lange Haftstrafe wegen Korruption und Verbrechen gegen die Menschlichkeit ab. Derzeit wird er wegen Herzproblemen unter polizeilicher Aufsicht im Krankenhaus behandelt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

KorruptionGericht