Mexikanischer Politiker startet Wahlkampf aus Sarg heraus
Carlos Mayorga startete am Dienstag seinen Wahlkampf. Der Mexikaner machte dabei auf die über 200'000 Corona-Toten in seinem Land aufmerksam.

Das Wichtigste in Kürze
- Zum Auftakt seines Wahlkampfs stieg der Mexikaner Carlos Mayorga aus einem Sarg heraus.
- Er will so auf die hunderttausenden Corona-Toten aufmerksam machen.
- Zudem erwähnt er auch die vielen durch Kartelle verstorbenen Menschen.
- Mayorga kandidiert als Abgeordneter im Unterhaus.
Aus einem goldfarbenen Sarg heraus hat der mexikanische Politiker Carlos Mayorga seinen Wahlkampf für die Parlamentswahl im Juni gestartet. Mit der provokanten Aktion hatte der Politiker aus dem nordmexikanischen Bundesstaat Chihuahua ein Ziel: Auf die Toten in Mexiko aufmerksam machen.
Über 200'000 Menschen sind dabei bereits an Covid-19 gestorben. Viele weitere sind wegen der Gewalt von Kartellen tot.

Der Politiker der Partei Encuentro Solidario, der sich als Unterhaus-Abgeordneter bewirbt, warf den politischen Verantwortlichen «Gleichgültigkeit» vor. Begleitet von Mitarbeitern in medizinischen Schutzanzügen stieg Mayorga vor Anhängern in Ciudad Juárez nahe der US-Grenze dann aus dem Sarg.
Die Politiker in Mexiko hätten «über das hohe Niveau der organisierten Kriminalität» im Land geschwiegen, beklagte Mayorga. «Sie haben geschwiegen über die chaotische Covid-Situation.»

Seitdem das mexikanische Militär 2006 in den Kampf gegen Drogenkartelle geschickt wurde, gab es mehr als 300'000 Tote. Seit Beginn des Wahlkampfs wird Mexiko von einer Welle der Gewalt gegen Politiker erschüttert. 16 Kandidaten wurden bereits ermordet.