Der Nasa-Roboter «Perseverance» soll den Mars erkunden. Mit allen möglichen «menschlichen Sinnen» ist er der bisher technisch ausgefeilteste Roboter.
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Diese Abbildung zeigt den neuen NASA-Rover «Perseverance». - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Nasa-Roboter «Perseverance» soll den Mars erkunden.
  • Mit möglichen «menschlichen Sinnen» ist er der bisher technisch ausgefeilteste Roboter.
  • Am 30. Juli soll der Roboter an Bord einer «Atlas V»-Rakete starten.

Vor acht Jahren landete mit «Curiosity» der bislang letzte Rover der US-Raumfahrtbehörde Nasa auf dem Mars. Jetzt soll der nächste starten. «Perseverance» ist technisch noch einmal deutlich ausgefeilter - und hat ein ganz besonderes Experiment an Bord.

«Menschliche Sinne»

Mit allen «menschlichen Sinnen» soll «Perseverance» den Mars erkunden: «Er wird die Luft um ihn herum fühlen und den Horizont sehen und scannen. Dann wird er den Planeten auf der Oberfläche zum ersten Mal mit Mikrofonen abhören, Proben nehmen und diese fühlen.»

Und vielleicht sogar schmecken mit Instrumenten, die die Chemie der Steine und des Staubs um ihn herum analysieren». Das sagt Nasa-Manager Thomas Zurbuchen.

Zurbuchen Nasa SpaceX
Der Schweizer Thomas Zurbuchen ist Wissenschaftsdirektor bei der Nasa. - Nasa

«Perseverance» bleibt natürlich ein Roboter. Aber es ist der längste, schwerste und technisch ausgefeilteste Rover, den die US-Raumfahrtbehörde je zum Mars geschickt hat.

Am Donnerstag (30. Juli) soll der unbemannte Roboter vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus an Bord einer «Atlas V»-Rakete starten. Im Juli und August ist der Mars der Erde am nächsten. So eine Konstellation gibt es nur alle zwei Jahre.

Das hatten dieses Jahr zuvor schon die Vereinigten Arabischen Emirate und China für ihre Mars-Missionen genutzt. Die Emirate schickten die erste arabische Mars-Sonde ins All. Sie soll aber nicht landen. Mit einer Trägerrakete startete China unter anderem ein Landegerät und ein Gefährt von der Grösse eines Golfplatzfahrzeugs zum Mars.

Landung in ausgetrocknetem See

Im Februar 2021 werden alle drei Raumschiffe beim Mars sein, wenn alles nach Plan verläuft. «Perseverance» soll in einem bislang noch nie vor Ort untersuchten ausgetrockneten See namens «Jezero Crater» auf dem Roten Planeten landen.

Sein Name heisst auf Deutsch «Durchhaltevermögen». Der Name kommt von einem Siebtklässler aus dem US-Bundesstaat Virginia, der ihn der Nasa vorschlug. Zuvor hiess der rund 2,5 Milliarden Dollar teure Roboter rund acht Jahre lang «Mars 2020».

Grösse eines Kleinwagens

Der rund 1000 Kilogramm schwere und drei Meter lange Rover hat die Grösse eines Kleinwagens. Neben viel Technik trägt es die Namen von knapp elf Millionen Menschen, die sie nach einem entsprechenden Aufruf eingesandt hatten.

Gelingt die Landung, dann wäre «Perseverance» bereits der fünfte Rover, den die Nasa zum Mars bringt.

2012 landete «Curiosity», dessen Team seitdem auch über die sozialen Netzwerke Wissenschaftler und Fans mit Neuigkeiten und Fotos versorgt. Der Roboter wurde zum Publikumsliebling. Unter anderem schaffte es 2018 zudem der stationäre Nasa-Lander «InSight» zum Mars, ausserdem kreisen mehrere Sonden um den Roten Planeten.

Erstmals Helikopter auf anderem Planet

«Perseverance» ist eine Art «Curiosity 2.0». Unter anderem mit 7 wissenschaftlichen Instrumenten, 2 Mikrofonen, 23 Kameras, einem Laser und sogar einem kleinen Helikopter an Bord. Vor allem dieser «Ingenuity» (Einfallsreichtum) getaufte Helikopter hat im Vorfeld unter Wissenschaftlern und Weltraum-Fans schon für viel Vorfreude gesorgt.

Denn damit soll zum ersten Mal versucht werden, auf einem anderen Planeten eine Art Helikopter zu starten. «»Ingenuity« wiegt vielleicht nur 1,8 Kilogramm, aber er hat übergrossen Ehrgeiz», heisst es von der Nasa.

Der kleine Helikopter soll beweisen, dass das Fliegen auf dem Mars möglich ist. Seine vier Rotorblätter aus Kohlefasern rotieren deutlich schneller als die von Helikoptern auf der Erde. Unter anderem weil die Atmosphäre des Mars deutlich dünner ist.

Das grosse Ziel der Mission: «Dass eines Tages Menschen nicht nur auf dem Mond leben und arbeiten, sondern auch auf einem anderen Planeten». Dies sagt Nasa-Chef Jim Bridenstine. «Die Zukunft sieht also sehr vielversprechend aus, es gibt viele neue Möglichkeiten.»

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