Am Freitag liess Elon Musk den Übernahme-Deal für Twitter platzen. Linke Aktivisten in den USA zeigen sich erleichtert über diesen Entscheid.
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In der geplanten Twitter-Übernahme durch Elon Musk gab es Streit. - Karl-Josef Hildenbrand/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Elon Musk liess am Freitag den Deal zur Übernahme von Twitter platzen.
  • Bei eher linken Aktivisten in den USA löst dieser Entscheid grosse Erleichterung aus.
  • Enttäuschung herrscht derweilen im Lager von Ex-US-Präsident Trump.

Am Freitag kündigte der Milliardär Elon Musk an, das Online-Netzwerk Twitter nun doch nicht übernehmen zu wollen. Politisch eher linke Aktivisten in den USA zeigten sich am Samstag erleichtert über diesen Entscheid.

Bridget Todd von der Organisation UltraViolet sprach von eine guten Nachricht für «Frauen, Farbige und Mitglieder der LGBTQ+-Gemeinschaft». Twitter unter Führung von Musk hätte zu einer «Flut von Hass und haltlosen Verschwörungstheorien» geführt.

Nicole Gill von der Organisation Accountable Tech bezeichnete die schliesslich nicht zustande gekommene Übernahme von Twitter als Musks «chaotischen Kreuzzug». «Unser Informations-Ökosystem, unsere Sicherheit und unsere Demokratie dürfen nicht der Willkür zügelloser Milliardäre ausgeliefert sein», fügte sie hinzu.

Twitter und Musk einigten sich zunächst auf Übernahme

Musk und Twitter hatten sich im April auf eine Übernahme der Online-Plattform für 44 Milliarden Dollar geeinigt. Der Tesla-Gründer sieht sich als Verfechter der Meinungsfreiheit. Deshalb hatte er angekündigt, der Meinungsäusserung auf Twitter künftig den rechtlich grösstmöglichen Freiraum einzuräumen. Die Kaufvereinbarung liess er am Freitag jedoch platzen.

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Elon Musk hat den Twitter-Kauf platzen lassen – nun droht ihm Ärger. - AFP/Archiv

Insbesondere Vertreter der politischen Rechte hatten auf ein Ende dessen gehofft, was sie als politisch motivierte Zensur empfinden. Die Plattform hatte zuvor den früheren US-Präsidenten Donald Trump wegen umstrittenen Äusserungen ausgeschlossen.

«Die Party ist hier wirklich vorbei», klagte nun der rechte Autor und Moderator Dave Rubin. Die «Zensur» auf Twitter werde sich nun «verzehnfachen», prophezeite Trumps Sohn Donald Trump Junior.

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US-Präsident Trump nutzte Twitter ausgiebig - AFP/Archiv

Trump selbst sah Musks geplatzte Twitter-Übernahme als Bestätigung für den künftigen Erfolg seiner eigenen Online-Plattform Truth Social (soziale Wahrheit). «Der Twitter-Deal ist tot, lang lebe die Wahrheit», schrieb Trump in Grossbuchstaben in seinem eigenen Netzwerk. Der Start von Truth Social war zunächst von technischen Schwierigkeiten überschattet worden.

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