Nach zehn Jahren an der Staatsspitze will Präsident Raúl Castro die Macht abgeben. Sein Nachfolger soll Miguel Díaz-Canel werden.
Raúl Castro und dessen rechte Hand Miguel Díaz-Canel.
Raúl Castro und dessen rechte Hand Miguel Díaz-Canel. - Dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kubas Parlament wählt einen neuen Präsidenten.
  • Nach Fidel und Raúl Castro rückt erstmals ein Präsident an die Staatsspitze, der erst nach der Revolution zur Welt kam.

In Kuba bricht eine neue Ära an. Das Parlament in Havanna tritt zusammen und wählt am Mittwoch oder am Donnerstag den neuen Staatsrat. Nachfolger von Präsident Raúl Castro soll dem Vernehmen nach dessen rechte Hand Miguel Díaz-Canel werden. Erstmals seit fast sechs Jahrzehnten wird der starke Mann auf der sozialistischen Karibikinsel dann nicht mehr Castro heissen.

Grosse Umwälzungen sind aber auch nach dem Wechsel an der Staatsspitze nicht zu erwarten. Díaz-Canel liegt voll auf Parteilinie. «Die kubanischen Präsidenten werden stets die Revolution verteidigen. Vor allem brauchen wir Kontinuität», sagte der bisherige Vizepräsident kürzlich.

Menschen halten ein Plakat mit einem Bild von Fidel Castro (l), ehemaliges Staatsoberhaupt von Kuba, und Raul Castro, Staatsoberhaupt von Kuba.
Menschen halten ein Plakat mit einem Bild von Fidel Castro (l), ehemaliges Staatsoberhaupt von Kuba, und Raul Castro, Staatsoberhaupt von Kuba. - Dpa

Es ist eine historische Zäsur: Nach Fidel und Raúl Castro rückt erstmals ein Präsident an die Staatsspitze, der erst nach der Revolution zur Welt kam. Im Gegensatz zu den alten Guerilleros, die noch selbst in den Bergen kämpften und den Diktator Fulgencio Batista aus dem Land trieben, verfügt Díaz-Canel nicht über die natürliche Legitimation seiner Vorgänger. Er muss liefern.

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