Die CIA soll Anwälte und Journalisten, die Julian Assange besuchten, bespitzelt haben. Diese klagen nun den US-Geheimdienst an.
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WikiLeaks-Gründer Julian Assange spricht im August 2012 zu Unterstützern und Medien aus der ecquadorischen Botschaft in London. (AP Photo/Sang Tan) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Journalisten und zwei Anwältinnen von Assange verklagen die CIA.
  • Der US-Geheimdienst soll sie während Besuchen bespitzelt haben.

Zwei Anwältinnen und zwei Journalisten verklagen den US-Geheimdienst CIA, dessen früheren Direktor Mike Pompeo und eine spanische Sicherheitsfirma.

Sie sollen bei Besuchen des Wikileaks-Gründers Julian Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London bespitzelt worden sein. Nach Angaben der Assange-Unterstützer-Kampagne DEA (Don't Extradite Assange) wurde am Montag an einem Gericht in New York eine Zivilklage eingereicht.

Besucher mussten ihre Geräte abgeben

Demnach mussten die Besucher Computer und Mobiltelefone bei Betreten der Botschaft an die Mitarbeiter der Sicherheitsfirma überreichen. Diese sollen dann die Daten abgegriffen und an die CIA weitergeleitet haben. Zudem seien vertrauliche Beratungen zwischen Assange und seinen Anwälten abgehört worden.

Julian Assange
Julian Assange grüsst seine Unterstützer ausserhalb der ecuadorianischen Botschaft in London. - Keystone

«Die Verfassung der Vereinigten Staaten schützt amerikanische Staatsbürger vor Übergriffen der US-Regierung. Auch wenn diese Aktivitäten in einer ausländischen Botschaft in einem fremden Land stattfinden.» Das sagte Kläger-Anwalt Richard Roth der DEA-Mitteilung zufolge. Besucher hätten zu Recht erwarten dürfen, «dass die Sicherheitsbediensteten der ecuadorianischen Botschaft in London keine Spione der US-Regierung sind».

Julian Assange sitzt seit April 2019 im britischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. Zuvor hatte er sich mehrere Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London dem Zugriff der Behörden entzogen. Diese hatten ihn zunächst wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden gesucht. Die Vorwürfe wurden später jedoch aus Mangel an Beweisen fallen gelassen.

Julian Assange drohen bis zu 175 Jahre Haft

Die US-Justiz will dem 51-Jährigen wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Dem Australier drohen bis zu 175 Jahre Haft. Ihm wird vorgeworfen, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht zu haben. Unterstützer sehen in Julian Assange einen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht brachte.

Assange versucht weiterhin, gegen seine Auslieferung vorzugehen - zurzeit mit einer Berufung am High Court in London. Die britische Regierung hatte zuvor die Auslieferung an die USA genehmigt.

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