Influencer wollen für Likes während Tsunami-Warnung ins Meer
Durch die Tsunami-Warnungen nach dem gestrigen Erdbeben lassen sich einige Influencer nicht beeindrucken. Sie nutzen die Aufmerksamkeit zur Selbstvermarktung.

Das Wichtigste in Kürze
- Vor der russischen Halbinsel Kamtschatka kam es am Mittwochmorgen zu einem Erdbeben.
- Danach gab es in verschiedenen Küstenregionen – darunter Hawaii – Tsunami-Warnungen.
- Influencer wollten die Aufmerksamkeit für sich nutzen.
Am Mittwochmorgen kam es vor der russischen Halbinsel Kamtschatka zu einem schweren Erdbeben. Mit einer gemessenen Stärke von 8,8 war es das stärkste seit der Katastrophe von Fukushima im Jahr 2011.
Allerdings lag das Epizentrum des Bebens auf offener See, etwa 130 Kilometer vor der dünn besiedelten Küste Kamtschatkas. Und es lag relativ tief unter dem Meeresboden.
Durch das Beben wurden in verschiedenen Ländern Tsunami-Warnungen ausgelöst. Beispielsweise wurde in Japan, Indonesien oder auf Hawaii vor hohen Wellen gewarnt.
Warnung als Chance zur Selbstvermarktung
Von diesen Warnungen liessen sich jedoch einige Influencer nicht beeindrucken. Statt Angst oder Besorgnis zu zeigen, sahen sie dies als Chance zur Selbstvermarktung.
So zum Beispiel ein Tiktoker mit dem Usernamen «feopitts». Er behauptete in einem Stream, sich am Waikiki Beach in Honolulu zu befinden.
Auf die Frage einer besorgten Zuschauerin antwortete er: «Ich warte auf eine grosse Welle, dann werde ich loslaufen, ihr werdet mich laufen sehen.»
Ein anderer Influencer ist «jake_stewart21». Sein Livestream auf Tiktok erreichte laut «Spiegel» eine fünfstellige Live-Zuschauerzahl und sammelte 4,5 Millionen Likes. Auch er behauptete, sich auf Hawaii zu befinden.
Influencer will trotz Tsunami-Warnung ins Meer
Im Livestream sass Stewart auf einem Balkon und filmte die Wellen am Strand. Von einem Tsunami war wenig zu sehen. «Ich chille hier, bis wir ein Update bekommen», sagte er und interagierte mit seinen Zuschauenden.
Der Influencer mit aktuell rund 125'100 Followern auf Tiktok versprach seinen Zuschauenden: «Wenn wir 320'000 Likes erreichen, singe ich ‹Moana› für euch.»
Und als dieses Ziel erreicht wurde, sang er tatsächlich den Refrain eines Songs aus dem Disney-Film.
Und dann steigerte er sein Gebot und sagte mutig: «Lasst uns 400'000 Likes erreichen, dann gehe ich ins Wasser.» Dieser Mut verliess ihn dann aber.
Denn als die geforderten Likes kamen, war er bereits auf dem Heimweg vom Strand. Er musste angeblich sein Handy aufladen ...