Der Anführer eines indigenen Volkes ist im Norden Mexiko ermordet worden.
Im Jahr 2017 sind mehr als 200 Naturschützer getötet worden.
Im Jahr 2017 sind mehr als 200 Naturschützer getötet worden. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein indigener Aktivist wurde in Mexiko ermordet.
  • Er war Teil eines Schutzprogrammes, da er seit Jahren verfolgt und bedroht wurde.

Der Anführer des indigenen Volkes der Rarámuri, Julián Carrillo, ist in Nordmexiko getötet worden. Unbekannte hätten den Aktivisten in der Ortschaft Guadalupe y Calvo im Bundesstaat Chihuahua verfolgt und getötet, teilte die örtliche Staatsanwaltschaft am Donnerstag (Ortszeit) mit.

Weil er wegen seines Kampfes für die Landrechte der indigenen Bevölkerung immer wieder bedroht wurde, war der Mann eigentlich Teil eines staatlichen Schutzprogrammes.

Der Tod sorgt derzeit für viel Aufsehen. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International waren seit 2016 bereits ein Sohn, zwei Neffen und ein Schwiegersohn von Carrillo getötet worden. «Der Mord an Julián Carrillo darf nicht ungesühnt bleiben», sagte die Amerika-Chefin von Amnesty International, Erika Guevara Rosas. «Die Behörden müssen die Täter und Drahtzieher dieses Verbrechens finden und vor Gericht stellen.»

In der Region kommt es immer wieder zu Gewalt gegen Aktivisten und Anführer sozial engagierter Gruppen. In Chihuahua sind die Verbrechersyndikate in illegalen Holzeinschlag und Bergbau sowie in Drogenanbau und Rauschgiftschmuggel verwickelt. Nach Angaben von Amnesty International wurden im laufenden Jahr in ganz Mexiko bereits 17 Aktivisten getötet.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Amnesty International