«Ig-Nobelpreise» an Harvard University verliehen
An der Harvard University wurde ein spezieller Nobelpreis verliehen. Studien über Katzen oder Bärte waren an der Verleihung des «Ig-Nobelpreises» zu finden.

Das Wichtigste in Kürze
- In Amerika sind zehn wissenschaftliche Studien mit einem «Ig-Nobelpreis» ausgezeichnet.
- Die Preisverleihung für die kuriosen Studien wurde in Harvard durchgeführt.
- Zuschauer konnten das Event aufgrund der Corona-Pandemie nur online verfolgen.
Bakterien in weggeschmissenen Kaugummis und Bärte zum Schutz vor Faustschlägen ins Gesicht: Zehn wissenschaftliche Studien, die «erst zum Lachen und dann zum Denken anregen» sollen, sind mit «Ig-Nobelpreisen» ausgezeichnet worden.
Wegen der Corona-Pandemie wurde die Gala in der Nacht zum Freitag zum zweiten Mal ausschliesslich übers Internet veranstaltet. «Ihr könnt dabei jede verdammte Sache machen, die ihr wollt.» Dies sagte die Zoologin Sabine Begall von der Universität Duisburg-Essen in einer kurzen Eröffnungsrede. «Schreit euer Handy an oder esst etwas.»
Die zum 31. Mal verliehenen undotierten Auszeichnungen sollen nach Angaben der Veranstalter «das Ungewöhnliche feiern und das Fantasievolle ehren».
Nobelpreis für Deutschland
Zwei Ig-Nobelpreise gingen - zumindest teilweise - nach Deutschland: So bekamen Wissenschaftler die Ehrung in der Kategorie Chemie. Dies für die chemische Analyse der Luft in Kinos. Um zu testen, ob die von Zuschauern produzierten Gerüche zuverlässig den Grad gewisser Verhalten im Film auf der Leinwand widerspiegeln.
Die Gewinner arbeiten am Max-Planck-Institut für Chemie sowie an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz.

Forscher aus Deutschland, Grossbritannien und der Türkei bekamen den Preis in der Kategorie Medizin. Sie schufen den Beweis, dass Orgasmen beim Sex genauso effektiv wie abschwellende Medikamente dabei helfen, die Nasenatmung zu verbessern.
Ausserdem bekamen unter anderen Wissenschaftler aus Spanien und dem Iran einen Nobelpreis in der Kategorie Ökologie. Dies, für die Nutzung genetischer Analysen. Mit deren Hilfe wurden verschiedene Arten von Bakterien identifiziert, die sich in weggeschmissenen Kaugummis finden.
Preis in Kategorie Frieden
Forscher aus den USA bekamen die Auszeichnung in der Kategorie Frieden. Sie testeten die Hypothese, dass Bärte in der Entwicklung des Menschen entstanden, um sich vor Faustschlägen ins Gesicht zu schützen. Für die Forschung seien Modelle benutzt worden, sagte einer der Wissenschaftler.
Susanne Schötz bekam den Preis in der Kategorie Biologie für ihre Erforschung der Kommunikation zwischen Katzen und Menschen. «Was für eine Ehre, ich bin sprachlos», sagte Schötz - und ahmte dann zahlreiche verschiedene Katzenlaute nach.
Wissenschaftler aus Frankreich, der Schweiz, Australien, Österreich, Tschechien und Grossbritannien bekamen den Preis in der Kategorie Wirtschaft. Sie entdeckten, dass das Übergewicht der Politiker eines Landes ein guter Indikator für die Korruption in diesem Land sein könnte.
Hoffen auf das Ende der Pandemie
«Wir hoffen, dass die Pandemie bis nächstes Jahr gezähmt ist und wir unsere 32. Verleihung wieder in unserem traditionellen Zuhause machen können.» Dies sagte Moderator Marc Abrahams, Herausgeber einer wissenschaftlichen Zeitschrift zu kurioser Forschung.