Hat die EU Trump 600 Milliarden Dollar «geschenkt»?
Im Zolldeal bestätigt Präsident Trump zugesagte Investitionen von 600 Milliarden Dollar (rund 522 Milliarden Franken) aus der EU. Ein «Geschenk», wie er betont.

Nach Ansicht von US-Präsident Trump gestaltet sich der Zolldeal mit der Europäischen Union offenbar anders als bisher angenommen. Teil der Vereinbarung ist, dass 600 Milliarden Dollar (rund 522 Milliarden Franken) aus der EU in den USA investiert werden.
Nun hat der US-Sender «CNBC» Trump in einem Fernsehinterview zu den EU-Milliarden befragt. Trump erklärte demnach: «Sie haben uns 600 Milliarden Dollar gegeben, die wir in alles investieren können, was wir wollen.»
600 Milliarden zur freien Verfügung
Die Summe bezeichnete er als «Geschenk», das nicht zurückgezahlt werden müsse und der US-Regierung «zur freien Verfügung» stehe. Damit widerspricht der Präsident den bisherigen Angaben der Europäischen Kommission.
Auch laut «Politico» betont die EU, dass es sich um Investitionsabsichten privater Unternehmen handle. Brüssel könne keine Garantie für dieses Volumen geben, Detailangaben, welche Firmen wie viel investieren wollen, gibt es bislang nicht.
So droht Trump EU
Das Abkommen wurde Ende Juli von Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unterzeichnet. Laut «Reuters» wurde gleichzeitig ein Zollsatz von 15 Prozent auf die meisten Exporte aus der EU in die USA festgelegt.
Im Gegenzug sicherte die EU den grossen Investitionsbetrag sowie Einkäufe von US-Energieträgern in Höhe von 750 Milliarden Dollar zu. Angedachte Gegenzölle auf US-Importe sind bis auf Weiteres ausgesetzt.
Im Interview richtet Trump auch eine deutliche Drohung Richtung EU. Sollten die Investitionen nicht geliefert werden, folge eine Erhöhung der Zölle auf bis zu 35 Prozent.