UN-Generalsekretär António Guterres hat eine Zunahme von häuslicher Gewalt gegen Frauen und Mädchen in der Corona-Krise angeprangert.
UN-Generalsektretär António Guterres
UN-Generalsektretär António Guterres - Other/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • UN-Generalsekretär: Schutz von Frauen in Notfallpläne aufnehmen.

In den vergangenen Wochen habe es weltweit eine «erschreckende» Zunahme der häuslichen Gewalt gegeben, sagte Guterres in einer am Sonntag in mehreren Sprachen ausgestrahlten Videoansprache. «Für viele Frauen und Mädchen ist die Bedrohung dort am grössten, wo sie am sichersten sein sollten. In ihrem eigenen Zuhause», sagte Guterres.

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus gelten rund um den Globus Ausgangsbeschränkungen, verbringen also Paare und Familien deutlich mehr Zeit zu Hause miteinander als zu normalen Zeiten. Der UN-Generalsekretär appellierte an alle Regierungen, Massnahmen zur Eindämmung der Gewalt gegen Frauen in ihre Notfallpläne für den Kampf gegen die Corona-Krise aufzunehmen. So sollten etwa Notrufsysteme in Apotheken und Drogerien eingerichtet werden, über die Frauen Schutz vor häuslicher Gewalt suchen könnten.

Zahlreiche Regierungen meldeten bereits einen Anstieg bei den Fällen häuslicher Gewalt. In Indien verdoppelte sich die Zahl der Fälle nach Angaben der nationalen Kommission für Frauenrechte in der ersten Woche der landesweiten Ausgangssperre. In Frankreich erhöhte sich die Zahl der Fälle in der ersten Woche der Ausgangsbeschränkungen nach Behördenangaben um ein Drittel. Australien meldete einen Anstieg von 75 Prozent bei den Suchanfragen mutmasslicher Opfer häuslicher Gewalt im Internet.

Es müsse sichere Wege für Frauen geben, Hilfe zu suchen, «ohne die Täter zu alarmieren», forderte Guterres. «Zusammen können und müssen wir Gewalt überall verhindern - in den Konfliktgebieten wie in den Häusern der Menschen - während wir daran arbeiten, Covid-19 zu besiegen», betonte der UN-Generalsekretär.

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