Der neue Twitter-Chef Elon Musk hat die Konten von mehr als einem Dutzend US-Journalisten gesperrt. Nach einer Kritikwelle rudert der Multimilliardär zurück.
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Elon Musk stand in der Kritik, weil er die Twitter-Konten von mehreren Journalisten sperren lassen hatte. - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Elon Musk sperrte die Twitter-Konten von mehreren namhaften US-Journalisten.
  • Der Twitter-Chef hatte ihnen vorgeworfen, die Sicherheit seiner Familie zu gefährden.
  • Nach einer heftigen Kritikwelle hat der 51-Jährige die Konten wieder freigegeben.

Der neue Twitter-Boss Elon Musk gibt mehr als einem halben Dutzend Journalisten ihren Zugang zum Kurznachrichtendienst zurück. Zuvor hat der 51-Jährige die Konten von prominenten Berichterstattern der New York Times, CNN oder Washington Post gesperrt.

Vertreter der EU, sowie UN-Generalsekretär António Guterres hatten heftige Kritik am Vorgehen des Multimilliardärs geäussert. Dieser startete danach eine Umfrage auf Twitter, ob er die gesperrten Konten wieder freigeben soll. 3,69 Millionen Nutzer beteiligten sich daran und stimmten zu 59 Prozent zu.

Dem Wunsch der Community will Elon Musk Rechnung tragen, wie er am Freitagabend in einem Tweet erklärt. «Die Leute haben gesprochen», so der Tesla-CEO.

Musk hatte den Kontoinhabern vorgeworfen, die Sicherheit seiner Familie gefährdet zu haben. Zunächst hatte Musk am Mittwoch das Nutzerkonto @ElonJet gesperrt, auf dem ein junger US-Student die Flüge von Musks Privatjet dokumentierte. Mehrere später gesperrte Journalisten hatten über die Affäre berichtet – und dabei teilweise das gesperrte Konto @ElonJet verlinkt. Am Donnerstag sperrte Musk dann die Konten mehrerer Journalisten.

UN-Generalsekretär zeigte sich «sehr verstört»

UN-Generalsekretär António Guterres hatte sich einem Sprecher zufolge «sehr verstört» über den «willkürlichen» Schritt gezeigt. Dieser schaffe einen «gefährlichen Präzedenzfall». EU-Vizekommissionspräsidentin Vera Jourova hatte auf Twitter erklärt, die Nachrichten über die «willkürliche Suspendierung von Journalisten» seien «besorgniserregend».

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UN-Generalsekretär António Guterres. - Keystone

Der Multimilliardär warf den Journalisten vor, die «Koordinaten für ein Attentat» gegen ihn und seine Familie geliefert zu haben. Musk erklärte zudem, die Sperrung sei nötig gewesen. Ein Auto mit einem seiner Kinder sei in der US-Metropole Los Angeles von einem «verrückten Stalker» verfolgt worden. Belege für seine Angaben legte Musk zunächst nicht vor.

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