Das FBI geht einer möglichen Rufmordkampagne gegen den Sonderermittler Robert Mueller nach.
Robert Mueller soll nicht geschützt werden.
Robert Mueller soll nicht geschützt werden. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das FBI geht einer Rufmordkampagne gegen den Sonderermittler Robert Mueller nach.
  • Dieser untersucht die Russland-Kontakte des früheren Wahlkampfteams von Trump.
  • Frauen sei womöglich Geld dafür angeboten worden, falsche Anschuldigungen sexueller Übergriffe zu erheben.

Die US-Bundespolizei FBI geht einer möglichen Rufmordkampagne gegen den Sonderermittler Robert Mueller nach, der die Russland-Kontakte des früheren Wahlkampfteams von Präsident Donald Trump untersucht. Das teilte Muellers Sprecher Peter Carr am Dienstag in Washington mit.

Frauen sei womöglich Geld dafür angeboten worden, falsche Anschuldigungen sexueller Übergriffe gegen den Sonderermittler zu erheben, sagte Carr. Nachdem sein Büro vergangene Woche von diesen mutmasslichen Vorgängen erfahren habe, habe es umgehend das FBI eingeschaltet. Weitere Einzelheiten nannte Carr nicht.

Das US-Nachrichtenportal «Hill Reporter» berichtete, es sei ebenso wie andere Medien von einer anonymen Frau kontaktiert worden, die von einem Geldangebot für Anschuldigungen gegen Mueller berichtet habe.

Die Frau teilte demnach in einer E-Mail vom 18. Oktober mit, ihr seien von einem Anrufer mit britischem Akzent die Begleichung ihrer Kreditkartenschulden sowie ein Scheck über 20'000 Dollar angeboten worden, sollte sie in Form einer eidesstattlichen Erklärung Mueller der Belästigung am Arbeitsplatz beschuldigen.

Trump-Vertrauter im Visier

Die Frau soll demnach mit dem heutigen Sondermittler in den 70er Jahren in einer Anwaltsfirma zusammengearbeitet haben. Dem Bericht zufolge erklärte die Frau, dass der Anrufer nach seinen eigenen Angaben für den ultrarechten Lobbyisten und Radiomoderator Jack Burkman arbeite.

Burkman kündigte am Dienstag an, am Donnerstag werde «das erste Opfer von Muellers sexuellen Übergriffen» der Öffentlichkeit präsentiert. Der Radiomoderator bestritt zugleich, dass Geld angeboten worden sei. Im Kurzbotschaftendienst Twitter schrieb Burkman: «Die Linke versucht, Mueller gegen Vorwürfe der sexuellen Übergriffe in Schutz zunehmen und greift in ihrer Verzweiflung mich an.»

Burkman betreibt einen Podcast bei NewsmaxTV. Dieses gehört zur Newsmax-Mediengruppe von Chris Ruddy, einem engen Trump-Vertrauten.

Auf seiner Facebookseite hatte Burkman am 20. Oktober erklärt, er habe brisante Informationen über Mueller, der alkoholabhängig sei. Er verfüge über die Aussagen von sieben Frauen, die sexuelle Übergriffe durch Mueller in den vergangenen 40 Jahren bezeugen könnten.

Anklageerhebungen gegen Trump-Mitarbeiter

Der 74-jährige ehemalige FBI-Direktor Mueller untersucht seit Mai vergangenen Jahres im Auftrag des Justizministeriums die mutmasslichen russischen Cyberinterventionen zugunsten Trumps im Wahlkampf 2016 und mögliche diesbezügliche Absprachen des Trump-Teams mit Moskau.

Muellers Ermittlungen führten bislang zu Anklageerhebungen gegen vier frühere Trump-Mitarbeiter und 25 russische Staatsbürger. Der Präsident geisselt die Untersuchungen regelmässig als «Hexenjagd».

Die Vorwürfe gegen Mueller erfolgen wenige Tage vor der US-Kongresswahl am kommenden Dienstag. Dabei werden alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus neu besetzt sowie 35 der 100 Sitze im Senat. Bislang beherrscht Trumps Republikanische Partei beide Kammern. Umfragen zufolge haben die Demokraten gute Chancen, zumindest das Repräsentantenhaus zu erobern.

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