Ex-Sicherheitsberater kritisiert Trump für U-Boot-Drohung
Ex-Sicherheitsberater Bolton kritisiert Trumps Drohung mit Atom-U-Booten gegen Russland und dessen mangelndes Verständnis der US-Marineflotte.

John Bolton, ehemaliger Sicherheitsberater von Donald Trump, hat scharfe Kritik an dessen jüngster Drohung geübt, Atom-U-Boote Richtung Russland zu entsenden.
In einem Interview mit «CNN» sagte Bolton, Trump verstehe nicht, wie die Atom-U-Boote der Ohio-Klasse operieren.
Diese U-Boote liegen nicht einfach im Hafen, sondern patrouillieren ständig nach geheimen Fahrplänen auf den Weltmeeren. So soll eine permanente nukleare Abschreckung sichergestellt sein, so Bolton.
US-Präsident lässt sich provozieren
Der Präsident hatte öffentlich angekündigt, zwei Atom-U-Boote in «geeignete Regionen» zu verlegen. Dies war die Reaktion auf die provokative Äusserungen des russischen Ex-Präsidenten Dmitrij Medwedew.
Trump nannte die Drohung «die ultimative Drohung». Doch Bolton machte klar, dass diese U-Boote nicht neu entsandt werden müssen, weil viele bereits in Position sind.

Sie sind Teil der strategischen Zweitschlagskapazität der USA, die im Falle eines nuklearen Angriffs antworten kann. So erklärt es Bolten gegenüber «CNN».
Präsenz der U-Boote sei geheim
Zusätzlich kommentierte Bolton, die Äusserung sei ein «sehr riskantes Geschäft». Er hoffe, es gebe jemanden im Pentagon, der dem Präsidenten die Funktionsweise der atomaren Marine erläutere.
Die ständige Präsenz der U-Boote sei geheim und hoffentlich unentdeckt, aber sie seien jederzeit einsatzbereit.
Experten in Russland reagierten gelassen und erklärten, die US-Präsenz sei kein unbekannter Faktor. Es bestehe daher keine unmittelbare Bedrohung für die russische Sicherheit.
Trump versteht Realität hinter Drohung nicht
Die Debatte zeigt, wie wenig Trump offenbar über die militärische Realität hinter seiner Drohung informiert ist. Dabei basiert die Ohio-Klasse auf 18 atomgetriebenen U-Booten mit hoher Abschreckungskapazität.
Die öffentlichen Äusserungen des Ex-Präsidenten erzeugen Unsicherheit, selbst innerhalb des eigenen Milieus, wie die Einschätzung Boltons illustriert. Die Drohung entstand vor dem Hintergrund des Ukrainekonflikts und einer angespannten rhetorischen Auseinandersetzung zwischen Trump und Medwedew.
So geht es aus dem Bericht der «taz» hervor.