ChatGPT neue Erotik-Funktion: Wie wird sie Sexualität verändern?
Der KI-Bot ChatGPT soll bis Jahresende eine neue Erotik-Funktion erhalten. Experten diskutieren, wie diese Innovation unsere Sexualität beeinflussen könnte.

Die Entwicklerfirma OpenAI hat angekündigt, dass ChatGPT bald um eine Erotik-Funktion erweitert wird. Diese soll verifizierten Erwachsenen ab Dezember zur Verfügung stehen, teilte CEO Sam Altman auf der Plattform X mit.
Erwachsene Nutzer würden somit erstmals die Möglichkeit erhalten, KI-basierte erotische Gespräche zu führen, wie der «Stern» berichtet.
Laut «Euronews» soll die schrittweise Einführung ein Zeichen für die wachsende Akzeptanz sexueller KI-Interaktionen darstellen. Eine Altersüberprüfung wurde als besonders strikt angekündigt.
Expertenmeinungen zu KI und Sexualität
Sexuelle Anwendungen künstlicher Intelligenz sind bereits Gegenstand wissenschaftlicher Diskussion. Die Forscherin Nicola Döring betont, dass generative KI neue Chancen in den Bereichen Pornografie, sexuelle Beziehungen und Bildung eröffnet.

Risiken bestehen vor allem im Bereich Datenschutz und beim emotionalen Einfluss auf Nutzer, wie «Thieme» berichtet. Laut dem aktuellen Forschungsstand könnten durch KI neue Formen der erotischen Selbsterfahrung entstehen.
Fachleute warnen allerdings vor einer möglichen Entfremdung im zwischenmenschlichen Kontakt, erklärten Wissenschaftler auf einer Tagung zu digitaler Sexualität laut «Thieme».
Vergleich mit anderen KI-Anbietern
Elon Musks KI-Bot Grok bietet bereits erotisierte Inhalte und ist damit ChatGPT technisch einen Schritt voraus. Die Unternehmen konkurrieren zunehmend um Marktanteile im Bereich der Erwachsenenunterhaltung, schreibt der «Business Insider».
OpenAI reagiert auf diese Konkurrenz mit der Einführung der eigenen Erotik-Funktion. Auch die Anpassbarkeit des KI-Charakters wird verbessert.
Nutzer können künftig die Persönlichkeit von ChatGPT stärker formen und so eine individuellere Interaktion erleben, wie der «Stern» berichtet.
Ausblick auf gesellschaftliche Auswirkungen
Einige Experten sehen in der neuen Erotik-Funktion eine Chance zur Enttabuisierung digitaler Sexualität. Die Möglichkeit, tiefere Beziehungen zu einer KI aufzubauen, wird kontrovers diskutiert, berichtet der «Business Insider».
Besonders im Bereich der sexuellen Aufklärung könnten KI-Systeme neue Zugänge schaffen. Fragen nach der ethischen Verantwortung der Anbieter und den langfristigen Folgen für zwischenmenschliche Beziehungen stehen weiterhin im Fokus aktueller Debatten.
Wie «Thieme» schreibt, sind empirische Untersuchungen zur tatsächlichen Wirkung erst am Anfang.