Eltern von Otto Warmbier erheben Anspruch auf Nordkorea-Tanker
Nach seiner Rückkehr aus Nordkorea starb der misshandelte Student Otto Warmbier. Nun erheben seine Eltern Anspruch auf einen Tanker.

Das Wichtigste in Kürze
- Die USA haben einen Tanker aus Nordkorea beschlagnahmt.
- Die Eltern des verstorbenen Otto Warmbier erheben nun Anspruch auf den Tanker.
- Damit könnte ein Teil der Strafe abgezahlt werden.
Die Eltern des in Nordkorea festgehaltenen und später gestorbenen US-Studenten Otto Warmbier erheben Anspruch auf einen nordkoreanischen Frachter. Dieser hatte die USA beschlagnahmt. Cindy und Fred Warmbier argumentieren in einem Antrag vor einem New Yorker Gericht folgendermassen: Der Tanker könne dazu dienen, einen Teil der Strafe von 500 Millionen US-Dollar abzubezahlen, zu der Nordkorea verurteilt wurde.

Otto Warmbier war Anfang 2016 nach einer Gruppenreise in Nordkorea bei der Ausreise festgenommen. Er wurde wegen «feindlicher Handlungen gegen den Staat» zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt. Im Juni 2017 wurde er zurück in die USA gebracht und starb dort wenige Tage nach seiner Rückkehr.
Nordkorea wegen Otto Warmbier verklagt
Er hatte damals schon 15 Monate im Koma gelegen. Die Eltern des Studenten verklagten Nordkorea wegen «brutaler Folter und Mord». Ein Bundesgericht in der Hauptstadt Washington entschied im vergangenen Dezember: Nordkorea muss wegen des Todes des jungen Mannes 500 Millionen US-Dollar an die Familie zahlen.
In Gerichtsunterlagen erklärte der Anwalt der Eltern, dass das kommunistische Land sich nie an Vergleichsgesprächen beteiligt habe. Deswegen bleibe den Warmbiers nichts anderes übrig, als Vermögenswerte Nordkoreas ausfindig zu machen. Deswegen erhebe man nun Anspruch auf den Tanker «Wise Honest».
Die US-Regierung hatte im Mai erklärt, sie habe den in Nordkorea registrierten Frachter sichergestellt. Mit ihm sollen illegal Kohle aus Nordkorea verschifft und schwere Maschinerie in das isolierte Land transportiert worden sein. Das Schiff wurde US-Angaben zufolge zunächst im April 2018 von indonesischen Behörden festgesetzt. Daraufhin stellte die US-Justiz eine richterliche Anordnung zur Beschlagnahmung aus.