Anwohner, Aktivisten und Politiker haben am dritten Jahrestag des verheerenden Grenfell-Hochhausbrandes in London der 72 Toten gedacht.
Gedenktag Grenfell Tower Feuers
Trauernde umarmen sich am Grenfell Memorial Community Mosaik am Fusse des Grenfell Towers. (14.06.2020, Grossbritannien, London) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor drei Jahren erschütterte der Grenfell-Hochhausbrand die ganz Welt.
  • Zum Gedenken fand heute Sonntag ein überkonfessioneller Online-Gottesdienst statt.
  • Zudem wurden 72 Schweigesekunden abgehalten.

Angesichts der Einschränkungen in der Corona-Pandemie organisierte die Initiative «Humanity for Grenfell» am Sonntag einen überkonfessionellen Online-Gottesdienst. Dies zum Gedenken an die Opfer des verheerenden Grenfell-Hochhausbrandes in London. Zudem wurde mit 72 Schweigesekunden an die Opfer erinnert.

Grenfell Tower Brand
In der Nacht zum 14. Juni 2017 war im Grenfell Tower ein riesiges Feuer ausgebrochen. - dpa

Aktivisten warfen den Behörden vor, seinerzeit das Anbringen einer suboptimalen Aussenverkleidung genehmigt zu haben. Diese habe zur schnellen Ausbreitung der Flammen beigetragen.

Aktivisten fordern Gerechtigkeit

Die Aktivisten forderten Gerechtigkeit für die Opfer. «All dies erfordert Wahrheit, die 100-prozentige Wahrheit. Und wir wissen, es wird ein langer Weg sein», sagte Ambrose Mendy, der einen Angehörigen bei dem Feuer verlor.

Premier Boris Johnson sagte in einer Videobotschaft: «Alle in diesem Land sind in Gedanken bei Ihnen.» Er werde sich weiter dafür einsetzen, die Ursachen der Tragödie aufzudecken. Und dafür zu sorgen, dass sich so etwas nie wiederhole.

Feuerwehr forderte Menschen im Hochhaus dazu auf, drinnen zu bleiben

Bei dem Brand am 14. Juni 2017 hatten die Flammen sich in rasendem Tempo über die Aussenverkleidung in dem 24-stöckigen Sozialbau ausgebreitet. Die Chefin der Londoner Feuerwehr, Dany Cotton, hatte im Dezember nach heftiger Kritik an dem Einsatz ihren Rücktritt angekündigt.

Ende Oktober 2019 waren die ersten Ergebnisse einer noch laufenden Untersuchung bekannt geworden. Darin wurden der Feuerwehr «schwerwiegende Mängel» und Fehler im System vorgeworfen. Kritisiert wurde insbesondere die Anweisung an die Bewohner des Hochhauses, in den Wohnungen zu bleiben.

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