Der kolumbianische Drogenbaron Escobar schaffte sich einst Flusspferde für seinen Tierpark an. Heute sorgen die verwilderten Tiere für Angst und Schrecken.
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Ein Flusspferd im Wasser. (Symbolbild) - pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für seinen Tierpark kaufte der kolumbianische Drogenbaron Pablo Escobar einst Flusspferde.
  • Heute sorgen die verwilderten Tiere für Angst und Schrecken in der Region.

Der kolumbianische Drogenbaron Pablo Escobar schaffte sich einst vier afrikanische Flusspferde für den Tierpark in seiner Hacienda Nápoles an. Heute versetzen deren verwilderte Nachkommen die Menschen in der Region in Angst und Schrecken.

Der Drogenbaron hatte sich einen Privatzoo anlegen lassen. Zu den Bewohnern des 3000 Hektar grossen Hacienda Nápoles zählten diverse afrikanische Grosstiere, wie etwa Elefanten und Flusspferde.

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Pablo Escobar dominierte in den 1980er Jahren den internationalen Kokain-Handel. - Keystone

Als Escobars Drogenimperium zu bröckeln begann, wurde auch der Zoo vernachlässigt. Einige Tiere verhungerten, andere wurden nach Escobars Tod im Jahr 1993 beschlagnahmt. Da mit Flusspferden bekanntlich nicht zu spassen ist, hat sich niemand an sie herangewagt. So sind die Tiere in die umliegenden Wälder gezogen.

Die für Flusspferde günstige Umgebung hat dazu geführt, dass sich die Tiere schnell vermehrt haben. 2018 wurde die Population auf etwa 50 Tiere geschätzt. Laut einer aktuellen Studie von Forschern der University of California ist die Gruppe nun schon auf 80 Tiere gewachsen. Ursprünglich sollen es lediglich drei Weibchen und ein Bulle gewesen sein.

Gefahr für Mensch und Natur

Bisher wurden nur zögerliche Gegenmassnahmen getroffen. Deshalb befürchtet Studienautor Jonathan Shurin ein anhaltendes «dramatisches Wachstum»: Man könnte es in den nächsten Jahrzehnten bereits mit einigen tausend Tieren zu tun haben. Spätestens dann wird sich auch das Ökosystem der Region verändern.

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Flusspferde beim Fressen. (Symbolbild) - pixabay

Die Tiere zerstören immer wieder Felder und bringen Menschen in Gefahr. Auf der Suche nach Nahrung oder neuen Territorien legen die Tiere weite Strecken zurück. Dabei schreckt sie auch die Präsenz von Menschen nicht davor ab, durch Siedlungsgebiete zu marschieren.

Dabei gestalten sie auch die Landschaft um. Die tonnenschweren Tiere schaffen Kuhlen rings um ihre Teiche, die sich rasch mit Wasser füllen. Zudem trampeln sie Pfade in den Boden, die bis zu fünf Meter breit sind.

Nach starken Niederschlägen können daraus Kanäle entstehen. Eine eindeutige Bilanz über die Auswirkungen der Flusspferd-Invasion können die Forschenden jedoch noch nicht ziehen.

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