Die Credit Suisse (CS) muss sich zur Einhaltung der Sanktionen gegen Russland und Oligarchen dem US-Repräsentantenhaus erklären.
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Die Filiale der Credit Suisse in New York. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Komitee des US-Repräsentantenhauses hat die CS aufgefordert, sich zu erklären.
  • Es geht um die Einhaltung der Sanktionen gegen Russland und Oligarchen.

Die Medienberichte von Anfang März über eine Vernichtungsaufforderung von «Oligarchen-Dokumenten» durch die Credit Suisse ziehen weitere Kreise. Ein Komitee des US-Repräsentantenhauses hat nun CS-CEO Thomas Gottstein brieflich dazu aufgefordert, die Einhaltung der Russland-Sanktionen durch die Schweizer Grossbank zu erläutern.

Die Berichte hätten «erhebliche Bedenken» aufgeworfen, ob die Credit Suisse die strengen Sanktionen der USA und ihrer Alliierten wegen der Ukraine-Invasion einhalte, heisst es in dem am Montag veröffentlichten Schreiben der Vorsitzenden des Ausschusses für Aufsicht und Reform, Carolyn Maloney, und des Vorsitzenden des Unterausschusses für nationale Sicherheit, Stephen Lynch.

Die Unterzeichner fordern die Credit Suisse auf, ihnen bis zum 11. April 2022 Informationen und Dokumente im Zusammenhang mit der in den Medien erwähnten Verbriefungsaktion zuzustellen.

CS wies Hedgefonds an, Dokumente zu vernichten

Die «Financial Times» hatte Anfang März darüber berichtet, dass die CS Investoren und Hedgefonds aufgefordert habe, Dokumente zu vernichten. Dabei ging es um Risiken im Zusammenhang mit Krediten an reiche Kunden, die etwa mit Luxusjachten oder Privatflugzeugen besichert waren, welche die CS verbrieft und an Hedgefonds weiterverkauft hatte. Die Kreditnehmer seien offenbar in Zusammenhang mit den US-Sanktionen gegen russische Oligarchen mit den Krediten in Verzug geraten. Das schreiben nun die US-Parlamentarier in ihrem Brief.

Die Credit Suisse hatte auf den Artikel in der «Financial Times» bereits Anfang März reagiert. In der damaligen Mitteilung bestritt die Grossbank einen Zusammenhang mit den verhängten Sanktionen gegen russische Oligarchen. Die strittigen Dokumente hätten zudem keine Kundennamen oder Identifikationen einzelner Vermögenswerte enthalten, sondern Portfoliostatistiken und Performance-Analysen, hiess es. Die CS selbst habe im Zusammenhang mit der Transaktion keine Daten gelöscht.

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