Eine Krankenschwester aus den USA nahm an einer Studie für einen Impfstoff gegen das Coronavirus teil. Danach hatte sie das höchste Fieber ihres Lebens.
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Der Impfstoff gegen das Coronavirus der Unternehmen Pfizer und Biontech. (Symbolbild) - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Krankenschwester erlitt während einer Impf-Studie heftige Nebenwirkungen.
  • Mit über 40 Grad hatte sie das höchste Fieber ihres Lebens.
  • Nun macht sie sich Sorgen darüber, dass sich weniger Personen impfen lassen.

Nun geht es Schlag auf Schlag: Nach der ersten Zulassung in Europa feierten die Briten heute Welt-Premiere. Schon frühmorgens wurden die weltweit ersten Patienten mit einem offiziell zugelassenen Stoff gegen das Coronavirus geimpft.

Dabei handelt es sich um jenen der Hersteller Biontech-Pfizer. Jener, von welchem das BAG am Montag drei Millionen Dosen gesichert hat. Dieser soll geliefert werden, sofern Swissmedic die Zulassung erteilt. Der Impfstoff soll Pfizer zufolge zu rund 90 Prozent wirksam sein.

Zudem frohlocken Experten, dass er seltener zu bedingten Nebenwirkungen führt als klassische Impfstoffe. Eine US-Krankenschwester hält nun dagegen.

Über 40 Grad Fieber

Kristen Choi nahm an einer Studie für den Pfizer-Impfstoff teil. Zu dem Zeitpunkt befand sich die Studie in ihrer dritten Phase.

Die Verabreichung der ersten Impfdosis verlief für Choi abgesehen von Schmerzen im Arm ohne Nebenwirkungen. Nach der zweiten Dosis hatte sie jedoch mit über 40 Grad das höchste Fieber ihres Lebens, wie sie in der Zeitschrift «JAMA Internal Medicine» berichtet.

Dazu kamen Kopfscherzen, Übelkeit und Schüttelfrost. Es ging ihr so schlecht, dass sie befürchtete, an Covid-19 erkrankt zu sein. Ihre Symptome verschwanden jedoch nach 24 Stunden.

Impfung gegen Coronavirus: Nebenwirkungen treten in Studie häufig auf

Choi geht davon aus, dass ihr nicht das Placebo, sondern der experimentelle Impfstoff verabreicht wurde. Dies, weil die erste Phase der Studie ergeben hatte, dass besagte Nebenwirkungen bei 18- bis 55-Jährigen oft auftreten. Jedoch sei es ungewöhnlich, dass alle Symptome gleichzeitig auftreten, wie es bei Choi der Fall war.

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Die WHO wollte sich nicht dazu äussern, ob es eine vierte Impfdosis gegen das Coronavirus benötigen wird. - dpa

«Wenn dieser Impfstoff zugelassen wird, ist es möglich, dass die meisten Personen, die geimpft werden, wie ich eine oder mehr Reaktionen auf den Impfstoff haben könnten», so Choi.

Nun befürchtet die Krankenschwester, dass die möglichen Nebenwirkungen Menschen davon abschrecken könnten, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.

«Müssen bereit sein, über Impfstoffe zu reden»

Auf Twitter schreibt sie: «Als Gesundheitsdienstleister müssen wir dazu bereit sein, mit Patienten über diese Impfstoffe zu reden. Wir, mich eingeschlossen, erklären nicht immer gut, wie Impfstoffe funktionieren und dass Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen Reaktogenität sind, welche zeigt, dass der Impfstoff funktioniert.»

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Pflegepersonal kümmert sich in einem Spital um einen Patienten, der sich mit dem Coronavirus infiziert hat. - Keystone

Im Gegensatz zur US-amerikanischen Krankenschwester steht das Schweizer Pflegepersonal dem Corona-Impfstoff eher kritisch gegenüber. Dies, obwohl die Berufsgruppe besonders exponiert ist. Andrea Nyffenegger, der Pflegeleiterin im Alterszentrum Lindenhof im Kanton Aargau, zufolge will nur 20 Prozent der Belegschaft sich impfen lassen.

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