Monatelang kämpft Jill Holker um das Leben von am Coronavirus erkrankten Patienten. Nun hat es die Krankenschwester selbst getroffen – ihr Zustand ist kritisch.
Coronavirus Utah
Seit mehr als einem Monat wird die 43-jährige Mutter und Krankenschwester, Jill Hansen Holker, künstlich beatmet. - Twitter/@CTZebra
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jill Holker arbeitet auf einer Intensivstation in Utah und behandelt Corona-Patienten.
  • Doch Anfangs November hat das Virus sie selbst getroffen – und zwar stark.
  • Seit rund einem Monat wird die 43-Jährige künstlich beatmet.
  • Eine Doppellungen-Transplantation könnte die letzte Rettung sein.

Tragische Geschichte aus den USA: Seit Monaten kämpft Jill Hansen Holker auf der Intensivstationen in Utah um das Leben von Corona-Patienten. Nun kämpft sie seit Anfang November und ihrer Covid-19-Erkrankung um ihr eigenes.

Die dreifache Mutter galt, wie die «The Salt Lake Tribune» berichtet, nicht als Risikopatientin. Holker startete an Marathons, achtete auf eine gesunde Ernährung und hatte bis anhin keine gesundheitlichen Probleme.

Doppellungen-Transplantation einziger Ausweg?

Nichtsdestotrotz liegt sie nun seit fast einem Monat auf der Intensivstation und muss künstlich beatmet werden. Nach zwei Spitalverlegungen, um eine bessere medizinische Versorgung zu gewährleisten, wartet sie aktuell auf eine Doppellungen-Transplantation.

Eine der drei Töchter der 43-jährigen Mutter postete kurz nach der Spitaleinweisung (5. November) auf Facebook ein Video. In diesem erklärte sie, dass ihre Mutter um ihr Leben kämpfe. Bis zu ihrer Erkrankung sei sie «erschöpft und mit Tränen in den Augen nach Hause» gekommen.

Coronavirus USA
Flugreisenden stehen am Salt Lake City International Airport in einer Schlange, um die Sicherheitskontrolle zu passieren. Millionen von Amerikanern reisten zum Thanksgiving-Feiertag, trotz der Empfehlung des U.S. Centers for Disease Control and Prevention (CDC) und der Gesundheitsexperten, wegen des Coronavirus zu Hause zu bleiben. 25.11.2020, USA, Salt Lake City - dpa

Die Tochter fügte an: «Aber anstatt, dass sie das Erlebte verarbeiten kann, muss sie jetzt mit dem Coronavirus leben.» Holker sei «jung und gesund», jetzt könne sie aber nicht mehr selbständig atmen, warnte sie.

Coronavirus: Bereits 13 Pflegekräfte in Utah verstorben

Derzeit wird sie in Florida in einem Spital behandelt. Noch sei gemäss der US-amerikanischen Zeitschrift unklar, ob eine Transplantation notwendig sein wird. Falls sich ihr Zustand weiter verschlechtert und der Eingriff nötig wird, müsste zuerst noch ein Spender gefunden werden.

Danach würde sie drei Monate in Florida verbringen müssen, um sich zu erholen. Zudem wäre es erforderlich, dass eines ihrer Familienmitglieder dorthin fliegt, um bei der Pflege zu helfen.

Im Bundesstaat Utah sind seit Beginn der Pandemie bereits 13 Pflegekräfte am Coronavirus gestorben.

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