In den USA hielten sich die Behörden lange mit Masken-Empfehlungen zurück. Immunologe Anthony Fauci sagt heute: «Wir hatten zu wenig Masken.»
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Anthony Fauci, Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, spricht im Weissen Haus über das Coronavirus. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nicht in allen US-Staaten gibt es eine Maskenpflicht.
  • Ähnlich wie in der Schweiz rieten die Behörden zu Krisenbeginn von Masken ab.

Gesichtsmasken sind nicht nur in der Schweiz ein heisses Thema. Auch in den USA wird darüber gestritten, einheitliche Masken-Regeln fehlen. In Bundesstaaten gibt es eine Maskenpflicht, anderswo ist es freiwillig.

Ähnlich wie in der Schweiz hielt sich die Regierung auch in den USA zu Beginn der Krise mit Masken-Empfehlungen zurück. Bis März riet die Gesundheitsbehörde, keine Maske in der Öffentlichkeit zu tragen. Im April wurde eine simple Gesichtsbedeckung empfohlen.

Mike Pence Coronavirus
Ein seltsames Bild in einem Krankenhaus in den USA: Patienten, Ärzte und Regierungsmitarbeiter tragen Masken. Einzig US-Vizepräsident Mike Pence verzichtete darauf. - keystone

Anthony Fauci, Immunologe und Berater im Weissen Haus, erklärt gegenüber «The Street» die damalige Strategie: «Wir waren besorgt darüber, dass Masken in sehr geringen Stückzahlen vorhanden waren.» Die Regierung habe sicherstellen wollen, dass für Angestellte im Gesundheitswesen genügend Schutzmasken verfügbar waren.

Fauci sagt, dass die Regierung heute mehr über die Effektivität der unterschiedlichen Masken-Typen wisse. «Wir wissen heute, dass gewöhnliche Personen auf der Strasse keine chirurgischen Masken benötigen.» Auch würde in vielen Fällen eine einfache Gesichtsbedeckung ausreichen.

Der US-Immunologe sprach sich im Interview deutlich für das Tragen einer Maske in der Öffentlichkeit aus. «Sie bieten zwar keinen hundertprozentigen Schutz.» Aber das sei immer noch besser, als keine Maske zu tragen.

Daniel Koch
Der Ex-Corona-Beauftragte des BAG, Daniel Koch, hatte keine einfache Kindheit. - sda

Fauci sprach sich erneut für Social Distancing aus, die Maske als Ergänzung. «Abstand halten ist der beste Weg, damit ein Virus nicht zu einem gelangt.»

So klare Worte gab es von Schweizer Behördenvertreter bisher nicht. Auch hierzulande waren Masken Mangelware, auch hier hatte die Versorgung des medizinischen Personals Priorität.

Daniel Koch – «Mr. Corona» – riet lange davon ab, eine Maske zu tragen. Erst später, als der Bund Millionen Schutzmasken auftreiben konnte, revidierte er seine Haltung.

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