Während eines Flugs der Alaska Airlines sind ein Fenster und ein Teil des Rumpfes einer Boeing 737 Max geborsten. Der Typ macht nicht zum ersten Mal Probleme.
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Bilder von Trümmern der Boeing-Unglücksmaschine in Äthiopien gingen um die Welt. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Flug von Portland nach Kalifornien musste kurz nach dem Start in Portland notlanden.
  • Ein Fenster sowie ein Teil des Rumpfes waren während des Fluges gebrochen.
  • Der Vorfall reiht sich in eine unrühmliche Ansammlung ein.
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Eine in Portland (US-Bundesstaat Oregon) gestartete Boeing 737-9 Max musste kurz nach dem Abheben umdrehen und notlanden. Während des Fluges waren in mittlerer Flughöhe ein Stück des Rumpfes sowie ein Fenster geborsten.

Die betroffene Fluggesellschaft Alaska Airlines teilte dazu am Freitag (Ortszeit) mit: «Auf dem Alaska-Airlines-Flug 1282 von Portland nach Ontario, Kalifornien, kam es heute Abend kurz nach dem Abflug zu einem Zwischenfall. Das Flugzeug ist mit 174 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern sicher auf dem Portland International Airport gelandet.»

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Ein Video auf X zeigt das fehlende Fenster. - X /@visegrad24

Für Boeing ist es nicht das erste bekannte Problem mit dem Flugzeugmodell.

Tödliche Abstürze und fehlendes Material

Besonders gravierend waren zwei Fälle in den Jahren 2018 und 2019. Im Oktober 2018 stürzte eine 737 Max der indonesischen Lion Air ins Meer. Die 189 Personen an Bord kamen alle ums Leben.

Insgesamt 157 Menschen starben im März 2019, als eine Boeing der Ethiopian Airlines in Äthiopien abstürzte. Unter den Opfern waren acht Crew-Mitglieder und 149 Passagiere.

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Ein Ermittler inmitten von Trümmern der Boeing 737 Max von Lion Air in Indonesien.
Boeing Äthiopien
Das von der Ethiopian Airlines Facebookseite zur Verfügung gestellte Bild zeigt Tewolde Gebremariam, Chef der Ethiopian Airlines, am Absturzort.

Die beiden Crashes sorgten dafür, dass weltweit vorübergehend ein Flugverbot für die 737 Max ausgesprochen wurde. Der Hersteller sah sich wegen des Pannen-Typs mit schweren Vorwürfen konfrontiert.

Unter anderem soll die Maschine überstürzt auf den Markt gebracht worden sein. Das Konzept des Fliegers wurde in der Folge überarbeitet. Boeing musste eine Strafe zahlen.

Haben Sie schon einmal einen gefährlichen Zwischenfall in einem Flugzeug erlebt?

Doch auch in der jüngeren Vergangenheit gab es immer wieder Zwischenfälle.

Unglaubliches Glück hatten im Februar 2023 zwei Piloten einer umfunktionierten Boeing-737-Maschine. Das Passagierflugzeug wurde im Kampf gegen die damals wütenden Brände in Westaustralien als Löschflugzeug eingesetzt. Es kam zum Absturz – die beiden Piloten überlebten wie durch ein Wunder mit leichten Verletzungen.

Immer wieder gibt es auch Berichte über Material-Mängel – zuletzt war dies Ende Dezember. Einer Airline war bei Kontrollen aufgefallen, dass an einem Bolzen eine Schraubenmutter fehlte. Die Betreiber wurden deswegen dazu aufgerufen, bestimmte Teile genauer zu untersuchen.

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Das Flugzeug wurde erst seit wenigen Wochen benutzt. - x/visegard

Die Fluggesellschaft will weitere Informationen zum neusten Vorfall veröffentlichen, sobald diese vorliegen. Aufzeichnungen der US-Luftfahrtbehörde FAA belegten laut der «Welt» derweil, dass es sich um ein erst kürzlich zugelassenes Flugzeug handle. So war die Boeing 737-9 Max vor zwei Monaten fertiggestellt und zur Nutzung genehmigt worden.

Nach dem Abriss eines Kabinenteils samt Fenster im Flug lässt die US-Gesellschaft Alaska Airlines vorerst alle ihre Maschinen des Typs Boeing 737-9 Max am Boden. Man habe als Vorsichtsmassnahme entschieden, die 65 Maschinen einer gründlichen Wartung und Sicherheitsprüfung zu unterziehen, teilte das Unternehmen am späten Freitag (Ortszeit) mit. Jedes Flugzeug werde erst nach abgeschlossener Inspektion wieder in Betrieb genommen.

Amerikanische Behörde spricht Flugverbot aus

Nach dem Abriss eines Kabinenteils samt Fenster auf einem Flug in den USA hat die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA ein vorübergehendes Flugverbot für mehr als 170 Maschinen des Typs Boeing 737-9 Max angeordnet.

Die Behörde teilte am Samstag mit, es seien sofortige Inspektionen bestimmter Flugzeuge dieses Modells nötig, die etwa vier bis acht Stunden pro Maschine in Anspruch nähmen. Erst danach könnten die betroffenen Flugzeuge wieder in den Betrieb gehen. Dies gelte für Maschinen, die von US-Fluggesellschaften betrieben würden oder auf amerikanischem Territorium unterwegs seien – weltweit 171 Flugzeuge.

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