Bill Gates

Bill Gates fordert weniger Ressourcen für den Klimawandel

Nicola Wittwer
Nicola Wittwer

USA,

Zu seinem 70. Geburtstag veröffentlicht Bill Gates einen langen Text zum Klimawandel. Dieser sei eine ernste Sache, dennoch ändert der Philanthrop seinen Kurs.

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Bill Gates sorgt mit seinen Worten zur Klimabekämpfung für Aufsehen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bill Gates vollzieht in einem Essay einen Kurswechsel zur Klimapolitik.
  • Temperaturziele seien nicht mehr das Wichtigste, schreibt der 70-Jährige.
  • Krankheiten und Hunger sorgten für mehr Leid und sollten deshalb Priorität haben.

Microsoft-Gründer Bill Gates ist mit seiner Gates Foundation seit Jahren als Philanthrop tätig. Eines seiner wichtigsten Anliegen: der Klimawandel.

Über dieses Thema schrieb der seit Dienstag 70-jährige Microsoft-Gründer unter anderem ein Buch. Zudem setzt er sich für Innovationen im Bereich der Technologie ein. Etwa, um sauberere Energie zu gewinnen und die Emissionen zu senken.

Seine Stiftung fokussiert sich aber vor allem auf die Gesundheit der Menschen, allen voran Kinder. In einem an Bill Gates' Geburtstag publizierten Essay schreibt er nun: Das Wohlergehen der Menschen soll im Mittelpunkt der Klimastrategien stehen.

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Zu seinem 70. Geburtstag überrascht Bill Gates viele mit seinen Worten zur Klimabekämpfung. - keystone

«Klimawandel ist ernst, aber wir haben grossartige Fortschritte gemacht», schreibt Gates auf seinem Blog «Gates Notes». «Wir müssen weiterhin die Durchbrüche unterstützen, der Welt helfen werden, null Emissionen zu erreichen.»

Aber: «Wir können deshalb nicht finanzielle Hilfe für Gesundheit und Entwicklung abstellen – Programme, die Menschen gegen den Klimawandel widerstandsfähig machen.»

Gates fordert einen Monat vor der UN-Klimakonferenz im brasilianischen Belém, die Landwirtschaft und Gesundheit in armen Ländern zu verbessern.

Krankheiten und Armut vor Klimawandel

Von der Klimawandel-Weltuntergangstheorie – dass dieser innert Jahrzehnten grosse Teile der Menschheit auslöscht – hält Gates nichts.

«Zum Glück für uns alle ist diese Ansicht falsch. Der Klimawandel wird zwar schwerwiegende Folgen haben, insbesondere für die Menschen in den ärmsten Ländern. Aber er wird nicht zum Untergang der Menschheit führen.»

Stattdessen könnten die Menschen «auf absehbare Zeit an den meisten Orten der Erde leben und gedeihen. Die Emissionsprognosen sind gesunken. Und mit den richtigen politischen Massnahmen und Investitionen werden wir durch Innovationen die Emissionen noch weiter senken können.»

Der Multimilliardär fordert an seinem Geburtstag also, Ressourcen vom Klimawandel weg hin zur Gesundheitsförderung zu schieben.

Sorgen macht Bill Gates, dass Präsident Donald Trump der US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit (USAID) Gelder streicht.

Dies füge dem Kampf gegen Hungersnöte und lebensbedrohliche, vermeidbare Krankheiten potenziell dauerhafte globalen Schaden zu.

Gates argumentiert nun: «Klimawandel, Krankheiten und Armut sind allesamt grosse Probleme. Wir sollten sie entsprechend dem Leid, das sie verursachen, angehen.» Die Leben der Menschen zu verbessern, sei wichtiger als Emissionen und Temperaturänderungen.

Gates: «Unser oberstes Ziel sollte es sein, Leid zu verhindern. Insbesondere für diejenigen, die unter den härtesten Bedingungen in den ärmsten Ländern der Welt leben.»

Kritiker findet Text von Bill Gates «sinnlos und verwirrend»

Der Text des Philanthropen sorgt bei Klimaschützerinnen und -schützern für Kritik. Das Leid, auf das sich Gates konzentrieren wolle, sei direkt oder indirekt eine Folge des Klimawandels, heisst es etwa.

«Es gibt keine grössere Bedrohung für Entwicklungsländer als den Klimawandel», sagt Umweltwissenschaftler Michael Mann zu CNN. «Er hat das alles falsch verstanden.»

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Nachhaltigkeitsexperte Jeffrey Sachs bezeichnet Gates' Worte laut NBC News als «sinnlos, vage, nicht hilfreich und verwirrend».

«Es gibt keinen Grund, Armutsbekämpfung und Klimawandel gegeneinander auszuspielen. Beides ist durchaus machbar.»

Für Ärger in der Klimaschutz-Szene sorgen – das dürfte Bill Gates nicht gewollt haben. In seinem Essay schreibt er denn auch, dass jeder Zehntelgrad wichtig sei: «Ein stabiles Klima macht es einfacher, die Leben der Menschen zu verbessern.»

Kommentare

User #268 (nicht angemeldet)

Ich fordere weniger Einflussnahme seitens Oligarchen und Milliardären via Stiftungen auf die Politik und die Medien! Sie sollen sich wählen lassen, wenn sie mitbestimmen wollen, so wie es sich im demokratischen Betrieb gehört und nicht sich einkaufen.....

User #2307 (nicht angemeldet)

Je mehr Ressourcen desto grösser der Klimawandel.

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