Biden kritisiert Impfstoff-Ablehnung als «Macho-Ding»

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USA,

US-Präsident Joe Biden geht mit Impf-Skeptikern hart ins Gericht. Auch Ex-Präsident Donald Trump sprach sich für die Impfung aus.

Coronavirus Joe Biden
US-Präsident Joe Biden und First Lady Jill Biden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Joe Biden ruft die US-Bevölkerung auf, sich impfen zu lassen.
  • Auch Donald Trump, der sich heimlich impfen liess, sprach sich offen für die Impfung aus.
  • Weitere Ex-Präsidenten beteiligten sich an einer Impf-Werbekampagne.

US-Präsident Joe Biden hat die ablehnende Haltung etlicher Landsleute gegenüber Coronavirus-Impfungen als ein «Macho-Ding» kritisiert. Der demokratische Präsident sagte in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview des US-Senders ABC: «Ich verstehe einfach nicht diese Art von Macho-Ding zu sagen: ‹Ich werde den Impfstoff nicht nehmen, ich habe ein Recht als Amerikaner, die Freiheit, das nicht zu tun.›»

Impfskeptiker rief er dazu auf, sich wie «Patrioten» zu verhalten und andere Menschen zu schützen. Der 78-Jährige betonte erneut, die zugelassenen Impfstoffe seien sicher. Sein Leben habe sich mit der Impfung geändert, «weil ich jetzt meine Enkel umarmen kann».

Geimpfter Donald Trump spricht sich für Impfung aus

Bidens republikanischer Vorgänger Donald Trump empfahl den Menschen in den USA unterdessen, sich impfen zu lassen. Er hatte als Präsident die Gefahr durch das Coronavirus lange Zeit kleingeredet. Die Impfstoffe seien «sicher», «grossartig» und «unglaublich» wirksam, sagte Trump am Dienstagabend dem konservativen Sender Fox News. Auf die Frage, ob er den Zuschauern eine Impfung nahelegen würde, sagte der Republikaner: «Ich würde es vielen Menschen empfehlen, die sie nicht wollen – und viele der Menschen haben für mich gestimmt, wirklich.»

Virus Outbreak Trump
Donald Trump und seine Frau Melania Trump wurden kurz vor dem Auszug aus dem Weissen Haus gegen das Coronavirus geimpft. - keystone

Umfragen zufolge betrachten in den USA vor allem viele Republikaner die Corona-Impfung mit Skepsis oder sind teils sogar vehement dagegen. Die Impfungen «retten wirklich unser Land, und retten ehrlich gesagt die Welt», sagte Trump in dem telefonisch geführten Interview.

Der 74-Jährige hatte sich vor dem Ende seiner Amtszeit im Januar noch unbemerkt von der Öffentlichkeit impfen lassen. Viele US-Medien berichteten Wochen später darüber. Trump bestritt dies in dem Gespräch nicht.

Trump liess dabei jedoch auch eine Hintertür offen für jene, die sich nicht impfen lassen wollen. «Wir haben unsere Freiheiten und müssen uns daran halten, und das sehe ich auch so. Aber es ist eine grossartige Impfung, es ist eine sichere Impfung», sagte Trump.

Ex-Präsidenten beteiligen sich an Impf-Werbekampagne

Vergangene Woche hatten frühere US-Präsidenten aus beiden Parteien gemeinsam in einer Werbekampagne zu Corona-Impfungen aufgerufen: Die Demokraten Barack Obama, Bill Clinton und Jimmy Carter sowie der Republikaner George W. Bush.

«Diese Impfung bedeutet Hoffnung. Sie wird Sie und die, die Sie lieben, vor dieser gefährlichen und tödlichen Krankheit schützen», sagt Obama in einem der Videoclips. Trump war der einzige lebende Ex-Präsident, der nicht an der Kampagne teilnahm.

Barack Obama
Der ehemalige US-Präsident Barack Obama. - dpa

Insgesamt wurden nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC bislang rund 111 Millionen Dosen Corona-Impfstoff verabreicht. Mehr als 72 Millionen Menschen erhielten demnach mindestens eine Dosis, rund 39 Millionen gelten bereits als voll geimpft. In den USA werden die Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer eingesetzt, bei denen zwei Dosen gespritzt werden, und der Impfstoff von Johnson & Johnson, der bereits nach einer Dosis seine volle Wirkung entfaltet.

Experten befürchten, dass die USA schon im Sommer den Punkt erreichen könnten, ab dem das Angebot der Impfstoffe angesichts verbreiteter Skepsis bei den Menschen grösser ist als die Nachfrage. Biden hat versprochen, bis Ende Mai genügend Impfstoff für alle rund 260 Millionen Erwachsenen im Land zu haben. Insgesamt leben in den USA rund 330 Millionen Menschen.

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