Argentinier erinnern an Militärputsch vor 46 Jahren

Das Wichtigste in Kürze
- Argentinien erinnerte sich an den Militärputsch vor 46 Jahren.
- Mehrere linke Gruppen zogen durch die Innenstadt.
Tausende Argentinier haben an den Militärputsch in dem südamerikanischen Land vor 46 Jahren erinnert. Mehrere linke Gruppen zogen am Donnerstag durch die Innenstadt von Buenos Aires, um der Opfer der Diktatur zu gedenken. Vermummte steckten am Rande der Demonstration Autoreifen in Brand.
«Wir werden niemals vergessen», sagte Präsident Alberto Fernández bei der offiziellen Gedenkstunde. «Denn wenn wir uns nicht erinnern, wird sich die Geschichte wiederholen. Und wir wollen diese verdammte Erfahrung nicht wiederholen, die jenen das Leben kostete, die an eine gerechtere Gesellschaft glaubten.»
30'000 Regierungsgegner verschwanden
Am 24. März 1976 putschten die Streitkräfte in Argentinien und enthoben Präsidentin Isabel Perón des Amtes. Während der Militärdiktatur bis 1983 verschwanden nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen bis zu 30'000 Regierungsgegner, linke Aktivisten, Gewerkschafter und Studenten.
In vielen Fällen ist das Schicksal der Diktaturopfer noch immer unklar. Aktivisten gehen zudem davon aus, dass rund 500 Kleinkinder ihren Eltern weggenommen und unter falscher Identität an Zieheltern übergeben wurden.
Am Jahrestag des Putsches zeigte sich aber auch die Spaltung der argentinischen Linken. Präsident Fernández nahm an einer Gedenkveranstaltung im Wissenschaftsministerium teil., Die einflussreiche Jugendorganisation La Cámpora, die Vizepräsidentin Cristina Kirchner nahesteht, marschierte vom früheren Foltergefängnis Esma in die Innenstadt. Die jüngsten Verhandlungen um ein neues Schuldenabkommen mit dem Internationalen Währungsfonds hatten tiefe Gräber innerhalb der regierenden Linken aufgerissen.