Neues Gericht für Prozess um Tod von Diego Maradona bestimmt
Nach einem Richterskandal wird der Tod von Diego Maradona neu vor Gericht aufgerollt – ein neues Strafgericht soll klären, ob Ärzte fahrlässig handelten.

Nach einem Skandal um eine vorher zuständige Richterin soll nun ein neues Strafgericht die Umstände des Todes der argentinischen Fussballlegende Diego Maradona aufklären. Per Losverfahren wurde das siebte Strafgericht von San Isidro nahe der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires bestimmt.
Im Mittelpunkt des Prozesses stehen sieben medizinische Fachkräfte, die sich wegen möglicher fahrlässiger Tötung des Fussballidols Maradona verantworten müssen, wie mehrere argentinische Medien übereinstimmend berichten.
Die Richter Roberto Gaig, Alejandro Lago und Alberto Ortolani sollen den neuen Prozess führen. Der erste Prozess war Ende Mai nach rund zweieinhalb Monaten für nichtig erklärt worden, weil die beteiligte Richterin Julieta Makintach zeitgleich an einem nicht genehmigten Dokumentarfilm über das Verfahren mitgewirkt hatte. Sie wurde mittlerweile vom Dienst suspendiert und erwartet ein separates Amtsenthebungsverfahren.
Neues Verfahren nach geplatztem Prozess
Wann das neue Hauptverfahren beginnt, ist noch offen. Zwar könnte theoretisch schon bald ein neuer Prozesstermin angesetzt werden, in Justizkreisen wird jedoch zunehmend mit einer Verschiebung auf 2026 gerechnet. Als Gründe werden unter anderem ein voller Terminkalender und erwartete Verzögerungstaktiken der Verteidiger genannt.
Maradona war im November 2020 im Alter von 60 Jahren an Herzversagen gestorben – wenige Wochen nach einer Operation wegen eines Blutgerinnsels im Gehirn. Die Staatsanwaltschaft wirft den medizinisch Verantwortlichen vor, grobe Versäumnisse bei der Betreuung begangen zu haben.