Rund zweieinhalb Jahre nach den Protesten gegen die Regierung von Chile haben Menschenrechtsaktivisten Strafantrag gegen die Führung der Polizei gestellt.
Konfrontation zwischen Demonstranten und der chilenischen Polizei. Foto: Uncredited/AP/dpa
Konfrontation zwischen Demonstranten und der chilenischen Polizei. Foto: Uncredited/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor rund zweieinhalb Jahren kam es in Chile bei Demonstrationen zu Polizeigewalt.
  • Nun haben Menschenrechtsaktivisten die Polizeiführung des Landes angezeigt.
  • Diese habe nichts gegen die verübten Menschenrechtsverletzungen unternommen.

Menschenrechtsaktivisten haben die Polizeiführung von Chile angezeigt. Grund dafür ist die von Polizisten verübte Gewalt bei Demonstrationen gegen die Regierung vor rund zweieinhalb Jahren.

Die Offiziere der Carabineros hätten nichts gegen die von Polizisten verübten Menschenrechtsverletzung während der Proteste unternommen. Dies hiess es in einer am Dienstagabend (Ortszeit) veröffentlichten Mitteilung des Nationalen Instituts für Menschenrechte (INDH).

Die Wahrheit müsse ans Licht kommen und die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Gegen einzelne Ex-Polizisten aus unteren Rängen laufen bereits Strafverfahren.

Demo Chile
Demonstration in Santiago - AFP

Im Oktober und November 2019 waren in Chile täglich Tausende Menschen auf die Strasse gegangen, um einen besseren Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung sowie eine Abkehr vom neoliberalen Wirtschaftssystem zu fordern. Bei Zusammenstössen mit der Polizei kamen mehr als 30 Menschen ums Leben. Wegen ihres oft brutalen Vorgehens geriet die Polizei daraufhin in die Kritik.

Nach Angaben des INDH erlitten damals 460 Demonstranten Augenverletzungen, weil die Beamten teilweise gezielt mit Gummigeschossen in Gesichter gefeuert haben sollen. Zwei Menschen erblindeten vollständig, 35 weitere verloren ein Auge. Bei Leibesvisitationen auf Polizeiwachen soll es zudem Fälle von sexueller Nötigung gegeben haben.

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