Anklage gegen Beamten nach tödlichem Brand in Abschiebe-Lager
Anfang März starben 40 Migranten bei einem Brand in einem Abschiebe-Lager in Mexiko. Nun wurde ein Beamter wegen Totschlags und Amtsmissbrauch angeklagt.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein mexikanischer Beamter wird nach dem Brand in einem Abschiebe-Lager angeklagt.
- Ihm wird neben Totschlag auch Körperverletzung und Amtsmissbrauch vorgeworfen.
- Bei dem Brand Ende März kamen 40 Menschen ums Leben.
Vor vier Wochen starben in Mexiko 40 Migranten bei einem Brand in einer Abschiebe-Einrichtung. Nun ist ein ranghoher Vertreter der mexikanischen Einwanderungsbehörde wegen Totschlags angeklagt worden. Nach Justizangaben wird dem Einwanderungsbehörde-Chef im Bundesstaat Chihuahua in der am Samstag erhobenen Anklage auch Körperverletzung und Amtsmissbrauch vorgeworfen. Er bleibe in Untersuchungshaft.
Bei dem Brand Ende März waren 40 Menschen ums Leben gekommen. Den Ermittlungen zufolge wurde das Feuer vermutlich durch einen Insassen des Abschiebe-Lagers in der Stadt Ciudad Juárez ausgelöst. Dieser setzte seine Matratze in Brand, um gegen die drohende Abschiebung zu protestieren. Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen, dass die in dem Lager arbeitenden Beamten den 68 gemeinsam eingesperrten Menschen nicht zur Hilfe kamen.
Im Zuge der Ermittlungen wurden neben dem jetzt angeklagten Beamten vier weitere Mitarbeiter der Einwanderungsbehörde festgenommen. Auch ein Sicherheitsmann sowie der Mann festgenommen, der das Feuer ausgelöst haben soll, sind in Haft. Der Chef der Einwanderungsbehörde ist auf freiem Fuss, soll jedoch kommende Woche vor einem Richter erscheinen.